TAPFER LIEBEN

Marilyn ist mir so präsent, dass ich vergessen habe, mir mal wieder einen Film mit ihr anzuschauen. Gestern Nacht dann gleich drei. Und berührt, bewegt, amüsiert, gecharmed, wie schon mit 6, als ich „Gentlemen prefer Blondes“ zum ersten Mal sah. Auch wenn „Gentlemen“ und „Millionaire“ gnadenlos staubig sind, „Bus Stop“ auf eine seltsame Art neu interessant – Marilyn darin ist ein zeitloses Wunder. Wunder. Ich sag es nochmal. Wunder. Es gibt keine vergleichbare Schauspielerin. Sie spricht direkt zum Kind in mir. Mir war nie klar, was ihr Sex-Appeal war – bei mir als Kind (und heute noch) – dockte sie als Verschworene an, als Gleichgesinnte, Sexualität spielte keine Rolle. Marilyn betrachten ist wie Kate Bush hören. Der Seele wird die schönstmögliche Stimme verliehen. Kate und Marilyn gehören zusammen, sie sind eine Geheimsprache, ein Code, mit dessem Chiffre man die Welt anders sieht, auch wenn das ein verschönender Code ist und die Welt den gar nicht verdient. Wenn man ihn hat, dann wird alles etwas erträglicher. Es spielt eine Rolle, dass ich in eine Zeit geboren bin, in der die beiden relevant sind und bleiben. Diesbezüglich ein Dank ans Universum. Beauty. Freedom. Truth. Love. (Danke, Baz Luhrmann.) (Und während ich dies schreibe – die Jessica Lange Playlist.)

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