THERE IS THUNDER IN OUR HEARTS oder WHAT IT FEELS LIKE FOR A BUSHIE

Übellauning aufgewacht, weil die letzte Nachricht des Vortages komplett kacke war. Die Ashby House Gratis-Ebook-Aktion, die für zwei Monate geplant war, für die ich monatelang Überzeugungsarbeit leisten musste – „Wir als Verlag verkaufen Bücher, wir verschenken sie nicht!“ – diese Aktion also sei nicht rückgängig zu machen. Irgendwas mit Buchpreisbindung. Ich hatte keine Energie mehr, die Mail zu beantworten, hab sie nur mit der Bemerkung „Ich. Fass. Es. Nicht.“ an Herrn Strike und die wunderbare Agentin weitergeleitet.

Mit diesem Gefühl, irgendwie zerquetscht zu werden, Tee gekocht, Mails gecheckt, Spiegel online, ImdB, Facebook – und dann lese ich Worte in einer Zusammenstellung, auf die ich nicht vorbereitet war. In Kürze: Kate. Bush. Live. Nicht etwa, als wenn einem der Teppich unter dem Boden weggezogen wird, nein, weggerissen, so dass man den Boden unter den Füßen verliert, dann rast der Teppich wieder heran und schleudert einen weit fort und man fliegt und gleitet und während man so durchs All prescht saugt man sich die bestätigenden Daten aus dem Netz. Guardian, Rolling Stone, BBC, alle schreiben´s, Kates Website ist down wegen der Anzahl von Zugriffen, aber es stimmt, schwarz auf weiß und in Farbe. „Will I see you in London?“ And if I need to lie, steal cheat or kill you will. As Scarlett O´Hara as my witness!

Die Euphorie wird überschattet. Wie an Tickets kommen? 45.000 Plätze binnen 15 Tagen. Aber Kate live, das ist eine Sensation, wirklich jeder Fan wird da eine Reise um die Welt in Kauf nehmen. Strike und ich sind ganz aufgeregt, aber sowas erlebt man einfach nicht, das ist, wie wenn Marilyn und Diana in einem Uboot vorfahren und sagen, dass sie einfach mal neu Auszeit in Atlantis gebraucht haben. Unterbrochen werden die Sorgen von Posts auf Twitter, Facebook, dem Blog; wenn man es festhält, dann wird es sicher, dann kann´s kein Irrtum sein. Eine Twitter-Meldung – die Fish People, Kates Label, folgen mir, Neo_Barock. Am Spätnachmittag checke ich Mails und kreische. KateBush.com teilt mir mit, dass ich als Newsletter-Abonnent herzlich eingeladen bin, zwei Tage vor offiziellem Buchungstag Karten zu kaufen. Damit Schwarzmärktler nicht in Ekstase geraten – wir reden hier nicht von einem Welt-Event, sondern von einem universell-kulturellen-Wunder-Tsunami – ist die Ticket-Anzahl auf 4 beschränkt und der Käufer muss sich beim Betreten des Venues ausweisen. Sogar daran hat sie gedacht! Und dass sie keine Fantasy-Preise für die Karten berechnet ist auch wieder so 200% Kate Bush.

„It´s a once-in-a-liftetime, da hätte ich auch Streisand-Preise gezahlt!“ sag ich zum Strike. Und der Antwortet das einzig richtige „Und damit wir nicht den Abend heulend und um Fassung ringend anwesend verpassen – buchen wir zwei Abende.“

Und so, wenn der Eventim-Server am Mittwoch nicht zusammenbricht – machen der Strike und ich eine Spätsommer-Wallfahrt. Zu der einzigartigen Person, die uns seit 36 Jahren immer wieder Freude geschenkt hat. Uns zum Grübeln gebracht und Trauerarbeit geschützt hat. Die ein eigenes Universum geschaffen hat, abgespaltet und dennoch gefüttert von den selben Realitäten in denen wir über die Jahre gelebt haben, eine Ebene, auf der wir Verehrer dieser Ausnahme-Künstlerin andocken, an die Hand genommen werden, und für die Dauer eines Albums und noch weit darüber hinaus genau da sind, wo unsere Seele hingehört. Wenn man Kate liebt, dann ist das so. Und deshalb wird es am Mittwoch spannend. Wish us luck!

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