ARM, SEXY.

Frau Koma kuckt mich ganz verschwörerisch an und sagt „Verliebt?“ „Äh. Nö. Weil ich nicht blogge?“ Das wäre ja, wie Freunde zu vernachlässigen, nur weil man gerade ne Affäre hat. Bin ich nicht der Typ. Ich blogge nicht, oder wenig, weil es mir nur selten noch ein Bedürfnis ist. Mein Blog-Verhalten der letzten Jahre war wie mein Konsumverhalten. Immer alles sagen wollen immer alles haben wollen. Von außen betrachtet muss das ausgesehen haben, wie Marilyns Shopping-Verhalten. „She spent money like a drunken sailor.“ Aber I never gave much of a fuck, wie es von außen aussah, schließlich handelte es sich ja um mein Leben, und Zensurversuche oder Rezensionen meines Lebens sind unangebracht. Es machte großes Vergnügen, täglich die Selbstdarstellung der anderen mit zu verfolgen und Teil einer Patchworkdecke mit halluzinogenem Muster zu sein. Jetzt lese ich alle paar Tage mal 2, 3 Blogs. Auf den meisten, die mich mal interessierten, passiert nicht mehr viel. Frau Koma hält die Torch hoch, mein Respekt. Manchmal lese ich, was in meinem Leben vor ein paar Jahren geschah, aber gerade jetzt finde ich es nicht so wichtig für mich in der Zukunft zu wissen, dass ich 2013/14 einen Crush auf James Franco gehabt habe und die dritte Staffel Borgen die Beste ist. Vielleicht nur festzuhalten, dass selbst mit Mitte 40 das Essen den Sex noch nicht abgelöst hat, meine Mutter kürzlich zu mir sagte „Nimm den Makler! Nimm den Makler!“ als ich die Berufe der Kerle aufzählte, die mich gerade interessieren. Dabei habe ich einen stärkeren Bezug zu Menschen, die Kreativität lieben, leben und brauchen. Einziger selbstverschuldeter regret* zur Zeit – dass ich jetzt, wo ich endlich den Namen meiner Kinder weiß (Rosa-Margarete aka Romy und der kleine Rasmus), zu alt bin, um ein guter Vater zu sein.

*Für den ausbleibenden Erfolg meiner Bücher mache ich nicht mich verantwortlich.

Ein Gedanke zu „ARM, SEXY.

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