EDWARD

„Nothing is known of P.’s life; he has appropriately been described as „elusive.““ Schreibt Wikipedia. Nicht über ihn, meinen Edward, sondern seinen Namensbruder, wegen dem ich ihn nicht gegoogelt bekomme. Immer wenn ich „Edward P.“ eingebe kommt da der zurückgezogene Maler mit seinen hübschen, fein ausgeführten Stadtansichten von Venedig. Von meinem Edward gibt es im Netz keine Spur. Dabei scheint er Kontakt zu suchen – sein Foto fiel kürzlich von der Wand, gerade jetzt, während ich schreibe, singt Morrissey. Und ich habe mir nochmal die Fotos angeschaut und verstehe, warum der Mann meine erste Liebe war. Der letzte Anruf liegt ca 10 Jahre zurück. Ich saß auf dem Balkon mit dem damaligen Mitbewohner und auf einmal hatte ich Edward am Telefon, mit dem ich Jahre nicht gesprochen hatte. Er hatte sein Leben immer noch nicht so richtig auf Reihe, aber hörte sich gut an, war immer noch in der selben Beziehung wie nach dem letzten Kontakt. Ich wüsste wirklich gern, wie´s ihm geht. Ich erinnere mich an den Brief, in dem ich ihm schrieb „It´s you and me Eddie – cause every time it rains, you´re here in my head.“ Das trifft nicht mehr zu – ich kann Regen hören, ohne an ihn zu denken. Aber er bleibt in meiner Erinnerung als jemand, der es immer gut meinte und der meinen Lebensweg in Gestalt einer Yellow Brick Road gelegt hat, Stein für Stein, ich war nicht umsonst zweimal mit ihm zusammen, und das ist, neben dem Geschmack für Glitzerschmuck, das Einzige, was mich mit Liz Taylor verbindet.

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