TAGEBUCHBLOGGEN 7.10.13

Tabak kaufen, Bank, Bäcker. Im office angekommen hab ich ein halbes Brötchen in der Hand als Der Kleine Mann mit der Post kommt und mir ein dreieckiges Paket mitbringt, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich bitte die käsebrötchenfreie Kollegin für mich zu zeichnen, aber das macht der Kleine Mann dann selbst. Erstaunlich – seine Glamourdick-Signatur sieht meiner sehr ähnlich, ist aber etwas hübscher. Da ich ja nichts bestellt habe, ist es ein bisschen wie Weihnachten und als mir Winona entgegen schaut bin ich ganz selig – das Plakat hatte ich vor mehr als einem Jahr auf die Wishlist gesetzt und beinahe schon vergessen. Es ist atemberaubend schön und wird demnächst gerahmt. Um 13h eine Schulung, um 16h ruf ich beim Psychiater an, wo ich um 17h einen Termin habe, den ich um 18.30h wahrnehmen soll. Ich komme dann um 19.15 dran, macht aber nichts, ich hatte die Frau Pessl dabei, und „Die Amerikanische Nacht“ entfaltet einen Sog, in den man sich auch im Wartezimmer stürzen kann. Die Konsultation verläuft kurz und knackig, alles fein, Blutwerte gut, es gibt keine Untersuchungen über das Absetzen von Citalo*pram. Wenn ich mich mal danach fühle, könnten wir´s runterdosieren, aber hat alles keine Eile. Seh ich genau so. Der Strike hatte eine Tüte mit Leihgaben aus dem Hause Dick dabei, und auf dem Weg zum geschätzten Weinladen in der Weserstraße, wo man mir eine (und zwar die allerallerletzte) Kiste Pinot-Silvaner aus dem Hause Stumpf zurückgestellt hat, fällt mir ein, dass Ex-Roomie gerade aus dem Krankenhaus gekommen ist, und, bettlägerig, eine Tüte Entertainment gut vertragen könnte. Vor Ort liegt er und eine Tüte mit Spritzen und Pillen an seiner Seite. Die OP war am Vormittag und gerade eben sollte die Hauspflege eigentlich Spritzen verabreichen, hatte aber nur Puls und Herz auf ihrem Zettel stehen und verließ das Krankenlager unverrichteter Dinge. Der C. ruft derweil im Krankenhaus an, wie man sich jetzt zu verhalten hätte. Sei die Spritze dringend oder käme man bis zum nächsten Termin (heute um 9) ohne sie aus. Die Ärztin (Ich mach keine FERNDIAGNOSEN! KOMMSE MIT IHREM FREUND GEFÄLLIGST HER!!) rastet aus und knallt den Hörer auf. Auch die GlaMom, die vor langer Zeit mal Krankenschwester war, weiß nicht, ob das Cortison drängt, aber empfiehlt sinnvoll – ruft den Notarzt. Was der C. auch tut. Auf dem Weg nach Hause fällt mir ein, dass ich noch die Strikes des Lucky abholen muss, der Z. hat sie schon parat, und zur Nacht schau ich ein bisschen Präkariats-TV, mehr muss nicht. Leute, die arm sind wie ich und dabei aber null Geschmack und kaum Intelligenz haben. Irgendwie tröstlich.

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