Weniger als einen Monat bis zum offiziellen Release, praktisch noch ca 2 Wochen bis ich das erste Exemplar in den Händen halte. Das Zweite. Eigentlich, wenn man Redaktionen, Ghostwriting und eine Übersetzung mitzählt, das zehnte. Es bleibt aufregend, aber bei Ashby House war es eine Art Wiedergeburt/ Neuerfindung. Jetzt also das Sequel und ich geh das Ganze sehr viel entspannter an. Ich hoffe, dass die Oper der Phantome gute Leser findet.
Worauf Sie sich einlassen – eine Fortsetzung. Seit den Geschehnissen in Ashby House sind sieben Jahre vergangen. Die Protagonisten sind gereift und vom Leben nicht schlecht gebeutelt. Da tut sich für Laura Slasher, frisch getrennt von ihrem Mann Hector, eine Chance auf: eine Geheimorganisation beauftragt sie mit dem Aufspüren (und Vertuschen) paranormaler Aktivitäten, die durch Portalöffnungen entstehen. Risse in Raum und Zeit, die die Tür zu Parallel-Universen öffnen. Ihr zur Seite gestellt wird die nicht sehr gesprächige, aber dennoch beindruckende Elle Carter. Ihr erster Auftrag führt die Agentinnen nach Berlin, denn dort steht eine Portalöffnung kurz bevor. In der Komischen Oper. Unfreiwillig und überraschend, wird die Pop-Sängerin Magdalena, die in der Rolle der Nixe „Rusalka“ in der gleichnamigen Oper besetzt ist, zur Vertrauten und Verbündeten.
Bring that one dance song on that can make me break down and cry…
(David Bowie, leicht paraphrasiert.)
Wo Ashby House sich in der Tradition des Schauer- und Spukhausromans verstanden hat, gepaart mit einer heftigen Dosis Soap-Opera, spielt die Oper der Phantome in einer realistischen Großstadtwelt. Urban Fantasy gewissermaßen. Aber, wie das Gebäude der Komischen Oper, von außen ein schmuckloser Kubus, tut sich im Innern eine weitere Welt auf: neobarock, opulent, überbordend.
War Ashby House eine Hommage an den klassischen Hollywood-Film, so ist es in der Oper der Phantome das Faszinosum der Musik, das sich als roter Faden durch die Erzählung zieht. 20 Sekunden eines Liedes können unsere Stimmung schlagartig verändern, uns in tiefe Trauer stürzen oder uns vor Freude zum Weinen bringen. Musik ist magisch. Auf der Bühne der Komischen Oper werden die Magie der Musik mit der Magie des Horrors aufeinandertreffen. Mitunter kollidieren, manchmal aber auch verschmelzen. Mittendrin als blutige Anfängerin im Portale-verarzten, die emotional herausgeforderte Laura, die die Hoffnung nicht aufgibt, dass sie fähig ist, ihren Job erfolgreich auszuführen. Und nebenbei: sich ihren Mann zurück zu holen.