LET´S TALK ABOUT KEVIN

If it wasn´t for Mister Strike, wäre mir dieses Meisterstück glatt entgangen, dabei passt es so ausgezeichnet in den Themenbereich, der mich jetzt seit einiger Zeit beschäftigt. In „Let´s talk about Kevin“ wird mit verschiedenen Zeitebenen kunstvoll jongliert. Wir erleben die Geschichte einer Kleinstadtfamilie in facettenartigen Abschnitten und die ist in ihrer Simplizität und Folgerichtigkeit barbarisch und eigentlich unerträglich. Der Trailer vermag leider kaum die Stimmung des gesamten Films einzufangen, aber schon nach wenigen Minuten ist man drin in dieser wirklich einzigartig gelungenen cineastischen Komposition. Und, Sie merken, bislang habe ich fast „nur“ vom Schnitt gesprochen. Die Besetzung der überforderten Mutter mit Tilda Swinton ist herausragend. Das gleiche muss man von allen drei Darstellern des Problemkinds Kevin sagen. Allen voran Ezra Miller – eine Inkarnation des Bösen, wie es sie zuvor im Film noch nicht gegeben hat. Wie seine Mutter möchte man nichts mehr, als dass er endlich ein guter Junge werden möchte, er ist doch eigentlich mitunter ein Engel. Oder? Am Ende ist es ein Film über Liebe, aber alles andere als ein Liebesfilm. Und einer über Aufmerksamkeit. Kevin hat sie. Der Film verdient sie. Ein Gedicht.

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