SUBLIMINAL PSYCHO

Gestern also nochmal Hitchcocks „Psycho“ angeschaut, weil der angeblich auch mit subliminalen Bildern arbeitet. Die letzte Einstellung – Norman im Gefängnis, wo er sich endgültig mental in seine Mutter verwandelt, da soll angeblich ein Totenschädel über seinem Gesicht erscheinen, aber ich meine, mich daran zu erinnern, den tatsächlich gesehen zu haben – und dann wäre er ja nicht subliminal. Ich hätte auch nur die eine Szene anschauen können, aber „Psycho“ kann man ja alle paar Jahre mal ganz anschauen, auch dieses Mal war es ein Erlebnis, nicht nur wegen John Gavin. Jedenfalls kommt dann die Schlussszene und das mumifizierte Gesicht von Mrs Bates erscheint deutlich sichtbar und ich bin ein bisschen enttäuscht. Ca 12 Stunden später wache ich auf, den Rest meines Traums noch klar vor Augen – kostümierte Affen, sie hatten Tagesausflug, tanzten auf dem Feld hinter Elternhaus und ein Ex geht an mir vorbei, mit so nem Seitenblick. Ein Typ, der mir seinen Schwanz in die Hand legt, was sich schuldig anfühlt, weil ich wohl entfernt mit ihm verwandt bin. Das sind nur die Teile des Traumes, an die ich mich erinnern kann. Und bin jetzt doch überzeugt, dass Hitchcock mit subliminalen Bildern gearbeitet hat, und zwar effektiv und ziemlich verstörend. Wenn jemand Vergnügen daran hätte, den Betrachter unerkannt mit Bildern zu manipulieren dann doch er.

3 Gedanken zu „SUBLIMINAL PSYCHO

  1. Hans Hütt (Gast)

    Don DeLillo beschreibt in seinem Roman Point Omega Douglas Gordons MoMA-Installation, in der er Psycho auf 24h Länge ausdehnt, mit zwei Bildern in der Sekunde.
    Point Omega empfehle ich wegen der unglaublichen Lakonie, wunderbar auch als Hörbuch, gelesen von Christian Brückner.

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