ENGRENAGES

Momentane Lieblingsserie. Eigentlich ein klassischer Ermittlungs-Krimi mit Kommissaren, Staatsanwalt und Richter, hätte mich „Engrenages“ kaum hinterm Ofen hervor gelockt, aber die Anwesenheit anderen Entertainments und die Vergleiche mit dem Dänischen Klassiker „The Killing“ führten zum Kauf der ersten drei Staffeln. Es war mir fast nicht möglich, die knappen acht Stunden von Staffel 1 nicht gleich hintereinander weg zu schauen. Hoher Suchtfaktor. Als ich gestern um 4.00 Uhr morgens wach wurde, startete ich sofort mit Staffel 2. „Engrenages“ bezeichnet quasi ein Getriebe und die Serie präsentiert die Verzahnung verschiedener Ereignisse und ihre Auswirkungen im Kleinen wie im Großen, was den englischen Titel „Spiral“ erklärt. In Staffel 1 wird am Mord an einer jungen Frau ermittelt. In jeder Folge kommen jedoch auch andere Kriminalfälle zur Untersuchung, Anklage und Verurteilung – manchmal nur in einer Folge, andere mit längerem Bogen. Das Zusammen und Gegeneinander-Spiel von Polizei, Verteidigung und Gericht ist Hauptthema – ähnlich wie in „Borgen“ die Vernetzung von Politik, Medien und Privatmenschen.

„Engrenages“ beschert uns einen charismatischen, aber auch nicht unkomplizierten stellvertretenden Staatsanwalt, einen scharfsinnigen Richter, dem man alles zutraut, ein Kommissariat mit eigenwilliger Besetzung und eine großartig moralamputierte Anwältin, in die ich mich sofort verlieben musste: „La Rousse“

Das einzige, was „Engrenages“ Abzugspunkte einbringt ist das Produktionsdesign – die Blau- und Grüntöne gehen einem irgendwann auf den Sack. Auch ist die Kamera-Arbeit nicht so kinematographisch wie beispielsweise bei „The Killing“. Aber das fällt nicht großartig in Gewicht, denn die Serie unterhält enorm. (Außerdem können Sie Ihr Französisch aufpolieren, wenn Sie sich das, wie ich, im Original mit Untertiteln anschauen.)

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