Es gibt Tage, die möchte ich heilig sprechen. An denen alles stimmt. Alles selbstverständlich von selber geht. Eine Blondine kommt die Treppe hoch und man hat sich lange nicht gesehen. Eigentlich noch nie. Von „von 0 auf 100“ kann man nicht sprechen, denn weil der Tag einer dieser heiligen Tage ist, besteht gar nicht die Möglichkeit bei 0 anzufangen. Man ist von 100 auf 1001, sozusagen. Und startet in die Nacht die sich entscheidet ebenfalls heilig zu sein. Trifft zuvor unbekannte Kollegen und perlt, schäumt. Gemeinsam ist man ein wohlduftender Schaum, der nach oben fliegt und um dem entgegen zu, denn wie abgehoben will man wirken, geht man in die Tiefe. Dort ist ein Licht. Und ein Monitor. Und zwei Mikrofone. Von nun an ist alles Gesang. Schräg, laut, manchmal sogar richtig wohlklingend. Eine Karawane von Hannis, Nannis und Kalle Blomquists zieht ein und macht Lager. Beduinen-Mönche und Shaolin-Kriegerinnen, böse balinesische Tänzerinnen, aparte gleichgeschlechtlich liebende Indianer. Wir kennen uns nicht und genießen, floaten bis die Stimmbänder Bandbrand erleiden.
Kalle Blomquists erwachsener Bruder mit den sinnlichen Lippen mäandert um Glamourdick, auf einem Fahrrad, das keinen Platz für 2 bietet. Vorne ein Korb, hinten kein Licht. Ein Matrose zieht die Fäden und die Karawane zieht zurück dahin, wo alles anfing, ins Dachgeschoss, auf das die Sonne strahlt. Es gibt ausreichend Papp-Utensilien für ein Frühstücksgelage. Jemand hat eine Legion von Backwaren beigesteuert. Glam trägt ein Tässchen Kaffee auf die Terrasse und sieht Kalle Blomquists Bruder in seinem Bett, mit einem Beduinen. Sie küssen sich. Glam erinnert sich an frühere Wohnungen, die Möglichkeit boten, sich unauffällig zurück zu ziehen, um zu weinen. Aber jetzt sind alle Zimmer verkarawansert. Er nimmt den Schlüssel zur Nachbarswohnung, die von einer amerikanischen Freundin bewohnt wird. Legt sich dort auf den Fußboden und ist dankbar für ein bisschen Traurigkeit. Denn sonst wäre der Tag fast unerträglich schön gewesen.
Ray: „Heute nacht ist er im SO, dann kannst Du ihm die Geschichte vorlesen.“
Glam: „Nein. Ich stell sie ins Netz.“
Aber vielleicht geh ich doch noch ins SO. Fuck. Ich verliebe mich gerade. In meine Gegenwart. Mal sehen.
Ray: „Süß!“
Ich kann nicht ganz folgen leider. Aber das hätte ich vermutlich an dem betreffenden Abend auch nicht gekonnt..
schön! I simply have nothing to ad (sic!) but my admiration!
burnie kann nicht folgen und ich frag mal blöd: das alles in der karaokebar mit der lieben spreepiratin los? das von 100 auf 1001 fühlt man bei ihr immer gleich.
ps: ich sollte karaoke mit euch mal ernsthaft erwägen.
So so, das fühlt man bei mir immer gleich? Das sagen ausschließlich Blogger, da muss es einen Zusammenhang geben.
Glam, det war mal ne Nacht, oder? Das schreit nach Wiederholung. Kalles Bruder war aber auch wirkllich allerliebst und ein paar Tränen wert. Durch Deinen überraschenden Abgang ist Dir leider die Pointe entgangen. :Er und ich haben gemeinsame Bekannte. Er kennt Hansi đ
bei all den koinzidenzen überrascht mich gar nichts mehr! wir müssen das wiederholen, sobald die stimmen zurück sind. meine ist noch weg, und nicht weil ich sie gestern abgegeben habe, sondern am samstag versungen. und was kalle bloquists bruders beduinen angeht – ich muss einräumen, dass es immerhin sein boyfriend war, den er auf meinem bett küsste. das ist ja erlaubt.
yes – karaoke mit piratinnen