ULTIMATE DIABOLIC GLAMOUR: GLAM GOES BYRON

Erinnern wir uns: Le Glam war auf einer Expedition in die Bergwelt und hatte im Vorfeld hohe Preise für diese Studienreise bezahlt: ein Liquid Brunch mit der Spreepiratin, das er nicht wahrnehmen konnte, um nur eine verführerische Tagesgestaltung zu nennen, auf die er zugunsten literarischer Recherche verzichten musste. Doch noch bevor es zu Waldwanderungen, Häuserbesichtigungen und den Gesprächen mit Besitzern einer spannenden, für seine Arbeit kaum verzichtbaren Chronik kommen sollte, tat Glam einen verkehrten Schritt. Ins Leere. In der nadelwaldlich mondlos bedingten Finsternis kam er vom Weg ab und stürzte, landete, und begriff den physikalischen Begriff der „Stauchung“ schmerzhaft am eigenen Leib. Während sein Fuß diese leidvolle Komprimierung erfuhr, knackte sein Rückgrat im Rhythmus, und Erinnerungen an ein Schleudertrauma viele Jahre zuvor wurden wach, als habe man sie aus einem warmen, gemütlichen Bett auf den kalten Fußboden geschubst.
Glück im Unglück: Glam hatte seinen Gastgebern noch am selben Tag ihren ersten DVD-Player und eine Sammlung von Filmklassikern zum Gastgeschenk gemacht. Weiteres Glück im Unglück: der 1993 (?) in London in einem Fachgeschäft für Walking Sticks und Umbrellas erworbene schwarze Lack-Stock befand sich im Kofferraum seines Wagens.
Stilistisch einwandfreier wären die optischen Folgen dieses Sturzes nur gewesen, wenn Glam noch langes Haupthaar gehabt hätte. Schon Wordsworth (um bei Dichtern der englischen Romantik zu bleiben) war eines Winters im Harz eingeschneit und hatte dort die tragischen Lucy-Poems verfasst. Denn außer Schreiben und dem unerreichbaren Souvenirverkäufer am Torfhaus wartet der Harz mit wenigen Attraktionen für glamouröse, homosexuelle Besucher auf. Doch solange in seiner Welt noch ein DVD-Player, ein Ibook und eine TAED-Dose mit drei Plug-in-Optionen zu finden sind, hat der Chronist dieses Blogs nichts Schlimmes zu befürchten. Außer vielleicht, dass er die Spur von Ines Schreiber verliert. (Und es ist in jedem Fall IMMER besser zu wissen, wo Ines sich aufhält.)
Oh – da ist Douglas Fairbanks. Ich muss aufhören und mit dem Stock zurück winken.

Anke K. würde diese Bildauswahl unkommentiert verstehen und grinsen. Aber sie liest meinen Blog nicht. Okay: Bowie als Screamin´ Lord Byron im „Blue Jean“-Video.

13 Gedanken zu „ULTIMATE DIABOLIC GLAMOUR: GLAM GOES BYRON

  1. glamourdick

    REPLY:
    das nicht, aber mein kittel hat ja taschen. in meinem ausflugsgewand befindet sich immer ein swiss army knife.
    die stalking-pics sind wirklich megaglamurös geworden, many thanks! demnächst auf diesem kanal! ihre mail von ? gestern konnte ich nicht öffnen. browserproblems.

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  2. glamourdick

    REPLY:
    manchmal reißt einem das leben ein dickes fettes loch in die mitte. aber solang man den schleier der finsternis ablegt, schafft man es den berg hoch. ohne probleme.

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  3. 40something

    Klingt allerdings so, als sollten wir eher gute Besserung! wünschen… Nur so für Notfälle, hat der Stock da auch ’ne eingearbeitete Klinge, wie man sie in waldreichen Mittelgebirgsgegenden gut gebrauchen kann?

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  4. brittbee

    Vom Winken mit Stöcken kann ich auch nur abraten. Das zieht aussschließlich die falschen Leute an. Was machst Du denn nur? Wir lassen Dich da nicht mehr allein hin, nächstes Mal mit Blogger-Eskorte, bsc and me. Jute Besserung!

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  5. glamourdick

    REPLY:
    hat mich aber nicht davon abgehalten, gestern dem torfhaus einen besuch abzustatten. aber dein souvenirverkäufer war durch eine brockenhexe ersetzt worden oder in den wurschtverkauf abkommandiert, denn der wurschtverkäufer mit dem roten hütchen war auch recht apart!

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