DANKE oder WIR SIND HELDEN

Ein Besucher dieses (und der sozusagen angrenzenden) Blogs bemerkt kürzlich etwas moralinig: „Das is ja irgendwie n Haufen Leute, die sich nur sagen, wie toll sie sind.“
Und das stimmte mich nachdenklich, also gab ich der Stimmung nach und dachte nach. Der Mann hat Recht. Abgesehen davon, dass dies hier auch ein Kate-Bush-verehrender Blog ist, in dem sich über die moderne Psychotherapie lustig gemacht wird, wenn nicht gerade irgendwelche Bosheiten über Kultur-Heldinnen vom Schlage Schürmi verbreitet werden, dann hat der Mann recht. Ein wichtiger Bestandteil dieses Blogs ist die anerkennende Wertschätzung von Menschen und Begebenheiten. Auf dem Weg der Bedeutungsfindung vor den Schönheiten des Lebens und Erlebens halt zu machen und bei der Bespiegelung der Welt sich auf Sex, Crime und Häme zu beschränken wird nämlich meinem persönlichen Leben und Erleben überhaupt nicht gerecht. Pointierte Gemeinheiten sind nur eine Facette meines Spektrums. Eben so gerne feiere ich meinen realen und virtuellen Freundeskreis.
Als ehemaliger Pressereferent, der mitunter auch Scheiße zu Gold schreiben musste, ist es mir ein Fest, Promo-Aktionen für die liebenswerten und humorvollen Weg-Genossen und Bereiter zu machen, die mich mehrmals täglich zum Lächeln, Lachen und Nachdenken bringen. Und, wie heißt es in dem schönen evangelisch-lutherischen Chart-Topper: „Danke für manche Traurigkeiten“.

„Einer der nicht sollte, weint am Telefon
Und eine die nicht wollte
weint und weiß es schon
Deine Beine tragen dich nicht wie sie sollten
So oft gehen die
die noch nicht weggehen wollten
Ich weiß, ich weiß und ich ertrag es nicht
Halt dich bei mir fest, steig auf, ich trage dich
Ich werde riesengroß für dich
Ein Elefant für dich.“
(Text: Judith Holofernes)

Ein Gedanke zu „DANKE oder WIR SIND HELDEN

  1. timanfaya

    da danke ich doch gleich mit. um dauertrauer- und daslebenistimmersobeschissen-blogs mache ich immer sofort einen großen bogen, ist so ’ne art online-reflex. jahrelanges real-seelenklo reicht. da erfreue mich virtuell doch lieber an vergoldetem alltags-scheiß [oder, frei nach kanzler winkel: netzkacke] und kleinen, gut beobachteten geschichten des lebens …

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