Es ist ja ganz schön, wenn man aufwacht und ein Lied im Ohr hat, und das alles ohne Radio oder sonstiges Weck&-Erschreck-Utensil, aber heute morgen war es „Mamma Mia“ von Abba. Dafür mache ich Ikea verantwortlich. Denn dort hatte ich gestern folgendes Erlebnis: Gemeinsam mit Herrn Sakilight wollte ich mal wieder meinen Monatssatz Weingläser, Kerzen und eine 99-Cent-Klobürste in Pink kaufen, und wo kann man das besser erledigen als beim alten Schweden. Bis gestern dachte ich, Ikea wäre nur noch zu optimieren, wenn darin auch ein H&M-Dependance wäre. Ich sollte irren. Also ins Auto gesetzt, durch den Regen gefahren, darüber sinniert, wie weltgewandt Ikea ist und dass heutzutage selbst in Beduinenzelten und Iglus die komplette Malmserie stattfindet, und auf dem Kundenparkplatz weit vorne am Eingang einen Parkplatz gesucht. Und gefunden. Mein lieber Freund Herr Sakilight wies mich darauf hin, dass es sich um einen ausgewiesenen „Mutter + Kind“-Parkplatz handelte, dies mir aber kein Kopfzerbrechen bereiten solle. Das tat es auch nur insofern, als dass ich mich für eine ebenso diskriminierte wie benachteiligte Randexistenz halte wie die Mutter und das Kind (ich sage nur Ute-und-Chiara-Ohoven). Ich fasste einen Plan und verwarf ihn gleich wieder aus Zeitgründen (ich verplempere meine Schreibzeit mit Bloggen und Literatur, da ist kaum noch Zeit für Beschwerdebriefe.) Aber trotzdem sollte ich Ikea wissen lassen, dass ich mich im finsteren Randbezirk Tempelhof, wo man sich nach 18.00 nicht mehr auf die Straße trauen kann, weil kindliche Schlägertrupps die Bordsteine und Buswartehäuschen unsicher machen, dass es also durchaus angebracht wäre, mehr Parkplätze für die (wie mich) diskriminierten Kunden zu etikettieren. Behinderte, Mütter mit Kindern, Schwule, Schweden (und Dänen!), türkische Fahrschülerinnen, beinahe hätte ich auch noch blonde Neger geschrieben – sind wir nicht alle ein bisschen Ikea?
„Quatschst du noch oder parkst du schon?“
„Ich kann immer nur eine Sache auf einmal, Sohnemann.“
„Du hast ja auch ne Family Card.“
„Ja na klar. Da kann ich auch bei H&M mit zahlen.“
„Schon doll.“
„Ja. Doll. Boa kuckma – heute wieder nur Homos unterwegs…“
„Wenn das so weitergeht, machen die aus der Hüpfburg noch nen Darkroom.“
„Ja – blöd, dass es soweit draußen liegt.“
Ich werde ab sofort nur noch grinsend an Hüpfburgen vorbeigehen.
Vielleicht mache ich eine Mietagentur für Schwangere auf, dann kannste Dir eine leihen, wenn Du Deine nächste Klobürste kaufen gehst.
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wenn sich jemand beschwert hätte, dann hätte ich die polizei gerufen. die können mir doch keinen parkplatz verbieten, nur weil ich keine mutter bin!
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ich bin zwei ölscheichs – äh – tanks.
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du warst ganz in der nähe! siehe chocs beitrag
đ
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das ist eine charmante idee, aber ich werde nach wie vor erhobenen hauptes den mutti-parkplatz in anspruch nehmen.
Hüpfburgen sind nicht zu unterschätzen! đ
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niemals würde ich das tun! eine hüpfburg unterschätzen. man tut sich damit keinen gefallen.
ein darkroom mit ballbad? wenn ich mich recht erinnere, ists doch zum kitekat nicht weit von ikea aus!
ikea mutter-und-kind-parkplatz: steck dir doch ein kissen unter den pullover und sag, dass du schwanger bist!
confessions of a overweight mind: I was a human hüpfburg at Ikea
*grins*
ich werde nie mehr grinsend an einer hüpfburg vorbei gehen können.