I HAVE TROUBLE OF MY OWN oder BISKIN, LIMP

„Wir sehen uns nachher beim Konzert?“
„Ja klar. Dann bis Keane!“

(…)

„Wenn die immer rumtönen, sie seien die Band OHNE Gitarre, warum muss der Klavierspieler auf seinem Elektrogerät dann so Geräusche wie Gitarre machen?“
„Weil sie keine Gitarre haben und die Gitarrensounds mit dem Keyboard erzeugen. Irgendwie logisch oder?“

Es war wieder mal eine dieser längeren Nächte. Und jetzt ist diese Art von Morgen, wo das Sledgehammergeräusch, das die Fingerkuppen auf der Tastatur verursachen, Schockwellen auf Bereiche hinter der Stirn und da wo ich den Zopf mache zaubert.
Schuld sind Keane. Da war ich gestern auf dem Konzert und das führte zu einem Abend im Schatten des Fernsehturms und dann Roses, was ja selten eine kluge Entscheidung ist. Zuvor jedoch zwee kesse Berliner Pflanzen jlücklich jemacht. Im Spätkauf am Alex, wo wir zwecks Bier kurz vor ganz spät einfielen. Irgendwie fiel um mich herum alles um, was zur Erheiterung des Verkaukskombinats führte. Die Damen waren so knorke knorke frech wie Borke, dass ich Ihnen zwei Rotkäppchen-Piccolöchen kaufte, was ihnen offenbar noch nie wiederfahren war aber es musste sein, schließlich schenkte mir meine Lieblingsbäckereifachverkäuferin unlängst auch ein Krossong und das Karma muss fließen.
Keane? Na ja. Wenn man eine Platte hat und dann noch eine hat, dann hat man beinahe zwei Platten, von denen man etwas vortragen kann in 80 minuten. Leider aber auch viele Füllmateriallieder. Und die bleiben nur dann haften, wenn man sie schon 80 Mal gehört hat. Und das geht schlecht, wenn es die zweite Platte noch gar nicht gibt. Die Hits wurden indes sehr großartig präsentiert. Und die Stimme des jungen Mannes ist unvorstellbar echt. Da darf der meinetwegen ruhig ein Krossong mehr zum Frühstück essen als die Kollegen. Die letzte Zugabe war ein Lied, das auf eine Art und Weise schrecklich war wie es sonst eigentlich nur die Dire Straits mit ihren schwingenden Sultaninen sind (bei jenem Lied hatte ich immer spärlich bestückte Hodensäcke vor Augen, oder, wie meine Freundin Julia es ausdrückt „Knitterklöten“). Wie hieß gleich noch diese andere Entsetz-Kombo, die aus niedersächsischen Golfs meiner Kindheit über die B248 zimmerte, während ich mit dem Mofa vor meiner Familie flüchtete – Läwwel Fochtitu (affencoole Mucke für Reitschulmädchen in Nylonsöckchen und Tennisarm-Diabetiker-Jungs, die sich die Haare und Schultern mit Head & Shouders wuschen). In etwa so schlimm wie das meiste auf der aktuellen Robbie-CD, nur noch mehr aus Versehen massenkompatibel vorgetragen. Aber sonst. Schon okay, Keane.
(Rufus war nicht da, und wenn, dann hat er sich versteckt. Der coole-Boys-im-Publikum-Count endete bei fünf. Hallo? Aber die Mädchen kannten alle Texte auswendig. Und wenn man mal Radiomacher sieht, dann versteht man, warum sie Radio machen.)

13 Gedanken zu „I HAVE TROUBLE OF MY OWN oder BISKIN, LIMP

  1. nilz

    hihi…haare und schultern gewaschen…hihi..das macht mir heute spass. an diesem denkwürdigen tag, für den ich auch schon den passenden song gefunden habe, der sich so anhört wie ich mich heute fühle. herrlich. tut mir leid, musste raus.

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  2. glamourdick

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    das ist je ein putziges lied! und dann dieses instrument, von dem ich immer den namen vergesse – gitarre? – wie the cure. head and shoulders haar-cure-happy.

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  3. lore.berlin

    Dann bin ich jetzt nicht mehr ganz so traurig, dass ich keine Karte mehr bekommen habe. Aber in das nächste Album werde ich bestimmt mal reinhören.

    Ja, Radiomoderatoren „in echt“ zu sehen, ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig.

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  4. glamourdick

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    die real-sequenzen sind so ganz plattenfirmensymptomatisch.
    „ja jungs, schön, dass ihr den tschechischen animationsfilmpreisträger beim freebasen getroffen habt, aber hey, das ist zu düster. die leute wollen euch sehen nich sone spillerige rattenfresse – kriegste ja alpträume von har har. der regisseur hat doch kein problem damit euch reinzuschneiden, oder? is doch nich son „künstlerische-integritäts-arsch, oder?“

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  5. glamourdick

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    aber ich bin traurig. habe gerade im juni-vanity fair geblättert und meinen future husband ganzseitig abgebildet gesehen wegen seines judy-konzerts in der carnegie hall. mit keinem word wird erwähnt, dass er die idee von mir hat. ich bin empört. werde ihm aber verzeihen.

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  6. lore.berlin

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    Vis á vis der Carnegie Hall, werde ich im September acht Nächte verbringen, glaube aber nicht, das der future husband dann dort einen Auftritt hat. Wäre ja einfach mal Glück gewesen…Wenn ich ihn dennoch sehen sollte, werde ich ihn zur Rede stellen…:) Das geht nun wirklich nicht.

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  7. glamourdick

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    yesssss, fashion! celebrities! cocaine! blonde extensions that look like spaghtti! big sunglasses – like, HUGE. people-eating sunglasses!
    fashion. oui, c´est moi.

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  8. glamourdick

    REPLY:
    keane ist so eine knubbelig-sympathische anorak-kombo, die lieder macht, die themen beinhalten wie „was du da getan/gesagt/gedacht hast, das hat mich irgendwie wirklich sehr verletzt und ich muss dir sagen, dass ich das jetzt nur schwer ertragen kann und eigentlich erst in der bespiegelung durch meine lieder, die ich eigenbrötlerisch auf der kante meines 80cm-jugendbettes komponiere“. also so ähnlich wie mein blog, nur dass mein bett breiter ist.
    kannstuma hierkuckng:
    http://youtube.com/watch?v=uPbSqSaz44I&search=keane

    es könnte auch sein, dass sie „krisselklöten“ gesagt hat. klingt irgendwie braunschweigischer.

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