Biege in die Gneisenaustraße und stehe im Stau. Ein Dutzend Wagen westwärts eine Menschentraube (sturzblöde Bezeichnung, aber kann man ja ruhig auch mal sagen) mitten auf der Straße, für deren Befahrbarkeit ich Steuern zahle. Viele Steuern. Ich hab nämlich die fieseste Steuerklasse. Weil ich mich nicht fortgepflanzt habe, wie es die Evolution und der Staat von mir erwarten.
Drei bestimmt auftretende (bzw. aggressiv gestimmte) Frauen in Bermuda-Cargos unterschiedlicher Länge paradieren an den PKWs entlang und verteilen Handzettel. Interessiert lasse ich das Fenster herabgleiten, nehme den Kopfhörerstöpsel aus dem Ohr, streiche das dank L´Oréal und Panthene Pro V goldglänzende Haar aus dem Gesicht; setze die Cavalli-Brille auf die Stirn und zünde mir eine fliederfarbene Sobranie an.
„Haben Sie Kinder?“
„Haben Sie Augen im Kopf?“
„Kann ja noch.“
„Sicher nicht.“
Ich werfe einen Blick auf den Handzettel, in dem die Verbesserung der Situation an Berlins Schulen gefordert wird und lasse ihn auf die Straße flattern, während das Fenster emporgleitet. Betätige die Hupe und lasse spielerisch das Gas aufjaulen, was die anderen Autofahrer als Aufforderung verstehen, es mir gleich zu tun. Die Menschentraube erschrickt, echauffiert sich und springt auf den Bürgersteig. Ich stöpsele den Rufus wieder ins Ohr und fahre weiter. Cause I´m going to see James Dean…
GlamourDick
Bermuda-Cargo. Ein Wort, das so viel sagt.
wunderbarer: „haben sie kinder?“ „haben sie augen im kopf?“ :)))
hilft panthene wirklich? mein sheer blonde von frieda hat irgendwie den geist aufgeben. nix mehr mit glitzy shiny.
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die grüne spülung mit glättendem effekt. locken kriegst du damit zwar nicht weg, aber die abgesplitterten haare senken sich anschmiegsam auf den schädel. und – glitzy galore.
aber ganz neuer rat von einem maskenbildner: essigessenz in den letzten spülgang habe angeblich den selben effekt und sei auch geruchstechnisch unbedenklich. ich frage mal, wie viel (wenig) essenz man braucht.
oh, diese latente breederfeindlichkeit kennt der prinz nur zu genau: wer schon gesetzlich nicht mitspielen darf, will auch gar nicht mehr dazugehören.
dumm nur, dass der prinz selbst gerne so einen kleinen prinzen hätte. (so sehen wünsche aus, herr lucky: hart an der unerfüllbarkeit sind sie am schönsten!)
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wieso, das ist doch machbar, es ist nur kein berufswunsch. ich selber denke schon eine geraume zeit darüber nach, und habe auch schon eine entsprechende weibliche anfrage vorliegen. die mir sehr geschmeichelt hat.
ups… das war dann wohl …zur falschen zeit am falschen ort. *grins*
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was ich heute lernte: manchmal sind es gar nicht die lieben kleinen, die nerven, sondern deren eltern auch! irgendwo muss es ja herkommen.
kinder: manchmal erträglich
eltern: meistens nicht
mütter in cargo-buxe: todfeinde – alle wie se da sind…
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nun, das deutsche recht ist ja eindeutig väterfeindlich: als mann ist man das kind in dem moment los, in dem die frau entscheidet, dass sie es alleine aufziehen möchte.
und zwar vollkommen unabhängig davon, welche vereinbarung es zuvor gab (gemeinsames erziehen, leihmutterschaft etc): alles wurscht. sie entscheidet. und du zahlst.
und viel spaß dabei, wenn du als schwuler vor gericht zumindest ein besuchsrecht erstreiten willst.
(was nichts per se gegen deine schmeichelnde weibliche anfrage ist. aber wenn frauen zu müttern werden… beware.)
Einige Leude können aber auch doofe Fragen stellen, doh!
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ja, frag mal, bitte. vor allen dingen, welchen essig (es gibt so viele mittlerweile). nicht, dass wir was falsch machen.
Da ist ja wieder mal alles schief gelaufen, menno. Ich bin ja bei den anderen Müttern unterwegs (nicht mal unsere Kinder tragen Bermudamonster), und wir blockieren natürlich keine Strassen, und wenn es mal sein muss: dann nur mit Komplimenten, weil die Wahl der Mittel ja entscheidend ist für Erfolg oder nicht.
(ot: Wir hätten natürlich gern alle genug Mittel, um die Gören auf Privatschulen zu schicken, andererseits ist es eh sinnvoller, den Kleinen Chanel selbst beizubringen, als es ihnen zu bezahlen. Stil rettet Leben, das weiß man irgendwann einfach, und den bringt ihnen keine der traurigen Berliner Schulen bei.)