GLAMOURPUNK oder DER SEHR SEHR IMMANENTE TEXT

Ingrid Caven scheppert das Pigall´s und die Glamourdick Mansion in Grund und Boden, so dass die Sterberate im Pflegeheim gegenüber rapide hochschnellt. Die Hitze auch noch! Die stinkende Straße in der heut morgen ein LKW stand, ich weiß nicht, was es war, das der geladen hatte, aber es tropfte auf die Straße und trieb mir Tränen des Erbrechens in die Augen. Wie früher beim Blasen, als ich es noch nicht so drauf hatte. Die armen Pflegies.
Caven also. Sollen froh sein, dass es nicht „Evita“ auf Koks ist. Hatten wir auch schon. Bis sie mich auf dem Balkon fotografierten, im Winter, mit dieser ausladenden Geste mit den diktatorgattinnenischen* Ellbogen (Bögen?) „I had to let it happen, I had to change!“ Ich war nicht einmla blond, geschweige denn Zopfkranzfrisur. Keine Ahnung was sie mit den Fotos gemacht haben, wahrscheinlich sind sie verstorben, noch während sie die Polizei anriefen. „Herr Kommissar, wir haben Fotos von den Übeltäter, wo zu nachtschlafener Zeit „Wein nicht um mich Argentinjen“ aufet Dach sang, ohne blonden Zopf um Schädel und — chr chr ärggggh – – – .“ Irgendein Enkel hat jetzt die Kamera, den Film (Altenheim, alte Kameras) bestimmt desinteressiert weggeschmissen, schulligung – weg-JE-schmissen. Schade drum.
„Merci. Au revoir. Auf Wiedersehn.“ Sagt Ingrid. Und: „Halle Lujja.“ Ich geh schlafen. Im Gästezimmer. Im Schlafzimmer ist zu laut.

*Was wäre das Leben, wenn man sich nicht mal selbst vor sich selbst erstaunen könnte?

9 Gedanken zu „GLAMOURPUNK oder DER SEHR SEHR IMMANENTE TEXT

  1. luckystrike

    ja, das kann sie gut, scheppern, und das mit aller gewalt, die ingrid.
    aber was mich noch interessiert: stand der stinkende lkw heute morgen direkt vorm altersheim?

    kann mich noch erinnern, als wir vom dach ‚and your heart won’t go on‘ richtung altenheim schepperten.

    Antworten
  2. glamourdick

    REPLY:
    ich wäre sehr dafür.
    sie könnten als todesengel anheuern und sich so langsam das heim unter den nagel reißen. ich helfe auch bei der umgestaltung.

    ich hab ja prinzipiell nichts gegen die leute dort. ich habe ihnen sogar mal ein abonnement für „mare“ überschrieben, das ich meinem damaligen freund zum geburtstag geschenkt hatte. nachdem er schluss gemacht hatte, habe ich den abonnierservice angerufen und gesagt
    „der herr m. ist von uns gegangen, ich möchte das magazin bitte den armen alten aus der l-straße spendieren.“
    klappte tadellos. abos dürfen beziehungen nicht überdauern, finde ich.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert