GLAM UNDER ATTACK

Man spricht von einer Panikattacke, wenn mindestens fünf körperliche Symptome zusammen kommen. Beispielsweise Zittern, Schweißausbruch, Herzrasen, Übelkeit, Hyperventilieren. Man nehme hinzu: weiche Knie und hat eine ungefähre Vorstellung, was Glam gerade in diesem Moment erlebt.
Die gewohnte Methode „fuck your fears“, die beinhaltet, die Panik anzufeuern („gib mir mehr – das kannst du doch besser!“) hatte gerade eben den vollen Erfolg zur Folge, dass es tatsächlich auch mehr wurde. Die Panik konnte noch besser, indeed. Das war der Moment, als die Knie nachgaben und der Magen rebellierte. Und wenn ich mich schon setzen musste, dann doch an den Mac, dachte ich mir. Und vielleicht kann ich mich ja rausschreiben. Eine halbe Stunde braucht der Körper mit der Attacke, danach geht es wieder, nur dass man müde ist und erschöpft und sich ärgert, dass es einem wieder passiert ist, wo man doch dachte, das sei alles vollständig therapierbar. Aber wenn die Umstände, die die Attacke triggern, sich nicht ändern (lassen), dann ist bis auf weiteres damit zu rechnen, dass es wieder passieren wird. Und auch, wenn es mir Angst macht, dass ich jetzt schon allein zu Hause eine Attacke bekomme, dann ist es doch schon wieder etwas tröstlich, dass es niemand außer mir gesehen hat. Denn das ist noch einmal etwas ganz anderes, als darüber zu lesen, wie einige, die mich so schon mal erlebt haben, werden bezeugen können.
I might be a little late at the office, Lucky.

13 Gedanken zu „GLAM UNDER ATTACK

  1. timanfaya

    ich kenne panikattacken nur in größerer höhe auf wackeligem untergrund. manchmal muß er auch nicht mal wackeln. ich biege das dann immer im kopf hin und mache einen emotionalen reboot [„keine schmerzen“, die andere „methode“], weil es u.a. sehr gefährlich sein kann. aber so einfach ist das wohl nicht …

    Antworten
  2. spango

    wenn man die panik nicht konfrontieren kann, kann man nur abwarten. klingt jetzt blöd, ist auch nur meine erfahrung. ich lege mich danach entweder aufs ohr oder lenke mich weiträumig ab.

    hope you feel better….

    Antworten
  3. blogger.de:etosha33

    Du hast mein Mitgefühl. Ich kenne das. Die fieseste ist eine nach langer Zeit, wenn man glaubte, es käme vielleicht doch keine mehr. Meine kommen kurz vorm Einschlafen.

    Hat’s geklappt, das Rausschreiben?

    Meiner Erfahrung nach hilft das Abarbeiten des Adrenalins über das Bewegen der großen Muskeln. Flucht oder Angriff hätt’s werden sollen, also am Stand laufen, die Arme kreisen oder sonstwas. Erstens ist man wenigstens beschäftigt, und zweitens vergeht die Panik wesentlich schneller.

    Hope that helps, hope you’re better. So eine Panikattacke kann einem ja manchmal für den ganzen Tag einen wackeligen Untergrund bescheren.

    Antworten
  4. glamourdick

    REPLY:
    wenn das volle programm abläuft, gibt es keine möglichkeit es zu bremsen. an bewegung ist nicht zu denken – kotzgefahr. bleibt nur hinlegen und atmen. und warten. heute dauerte es 30 minuten, gefühlte zeit – 3 wochen.
    das rausschreiben funktionierte (nicht) als ablenkung und hat vermutlich die attacke eher in die länge gezogen.
    und beim einkaufen gab´s dann auch wieder symptome, aber keine ausgewachsene attacke. bei wenigen symptomen hilft das „gib mir mehr“, aber wenn es eine ausgewachsene attacke ist, dann leider nicht.

    jetzt, paar stunden später, bin ich einfach nur todmüde und genervt.

    Antworten
  5. blogger.de:etosha33

    REPLY:
    Och, das tut mir leid 🙁

    ‚Gib mir mehr‘ hat bei mir immer nur genau den geforderten Effekt gebracht – das hab ich daher bald wieder aufgegeben.

    Manchmal mache ich die Bewegung auch im Liegen, ich spanne die Muskeln zumindest an und entspanne sie wieder, oder hebe die Beine ein kleines Stück und halte sie so; das hilft auch ein wenig.
    Paradox ist ja, dass man sich so paralysiert fühlt, obwohl man sich eigentlich bewegen sollte – man muss sich ja fragen, ob man im ‚Ernstfall‘ (reale, große Gefahr droht) auch so reagieren würde.

    Na dann wünsch ich dir, dass du wenigstens gut schlafen kannst und dich morgen besser fühlst!

    Antworten
  6. lore.berlin

    REPLY:
    Das ist doch das Wichtigste, dass man die Gründe kennt, auch wenn die Attacke unvermittelt zuschlägt. Es wird sich ändern ! Ich glaube fest daran. Lieben Gruß und ein hoffentlich entspannteres Wochenende !

    Antworten
  7. schafswelt

    Es gab eine Zeit, da hatte ich das ständig und es war egal, wo ich war und ob ich allein war oder Menschen um mich herum waren. Ausser meinem Liebsten stressten mich Menschen grundsätzlich.

    Wenn ich allein war, habe ich mich einfach auf die Couch gelegt, mich zugedeckt und den Fernseher angemacht, um mich nicht atmen zu hören. Früher oder später bin ich von dem Stress, den ich mir selbst antat, eingeschlafen.
    In jener Zeit waren die Momente des Schlafens, meine einzig guten Momente.

    Meine letzte Panikattacke liegt drei Jahre zurück und schon der Zustand der Beklemmung wird von mir als Warnung angenommen, das etwas nicht stimmt. Durch die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Grund für die Beklemmung, scheint eine Attacke als erhöhte Warnstufe nicht mehr nötig zu sein.

    Aber damit erzähl ich dir sicher nichts neues….:-)

    Und auch nicht damit, das die Dinge ihre Zeit brauchen, doch als bis heute schweigende und doch köstlich amüsierte Leserin deines Blogs, wünsche ich dir nur das Beste und hoffe, das Du Deinen Weg aus dieser Vorhölle möglichst bald findest.

    Viel Glück und ich drück dir die Daumen!!

    Antworten
  8. Morticia1

    das mittel der wahl, larousse hat recht. man kann es im internet bestellen oder aus gutsortierten apotheken holen. versuch es mal, ich habe damit gute erfahrungen gemacht!

    Antworten
  9. glamourdick

    REPLY:
    thanks for the kind words. gestern traf´s mich wirklich unvermittelt. die letzte attacke ist fast ein jahr her und ich hatte gedacht, dass sich seitdem schon einiges geändert hat. aber die lebensumstände sind nach wie vor komplex. und das muss ich ändern. and i´m trying. but maybe i haven´t tried hard enough.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert