Ich kuck ja keinen Tatort ungefähr seit Nastassja Kinski da keine Gastrollen mehr bekommt. Wenn, dann nur durch zufälliges Rein und schnelles wieder Rauszappen. Von den 789 TV-Senderen, die durch meine Satellitenschüssel in mein Schlafzimmer hereinbrechen, strahlen gefühlte 654 Sender Tatort-Wiederholungen aus. Ich verzappe mich also nicht selten. Und dann seh ich entweder Biolek mit irgendwelchen vergessenen Prominenten kochen oder die immer gleich angezogenen starren Charaktere, Komissare und Innen genannt, und möchte gleich einschlafen. Gestern zappe ich hinein während der Vorspann läuft und lese erstaunt den Namen Jeanette Biedermann. Lustig, denke ich – wenn ich das ne halbe Stunde aushalte, dann kann ich morgen drüber schreiben, wie sich das RTL-Sing-Chick in der ARD blamiert. Und schaue und schaue zu und schaue weiter und bleibe dran und siehe – Jeanette spielt besser als sie singt. (Sie singt vielleicht auch nicht schlecht, aber musikalisch ist das alles einfach etwas lästig. So die typische Major-Überproduktion.) Wie bei Tatorts üblich, liegt des Rätsels Lösung auf der Hand, denn natürlich ist Jeanette die Mörderin, (warum sonst hätte sie die Rolle annehmen sollen?) was sie nur angedeutet durchschimmern lässt – subtiler als jemand wie Yvonne Klatterfeld das hätte anlegen könnnen. Sie macht mehr als ihren Job, ist glaubwürdig als Sängerin, als Tochter aus kleinen Verhältnissen, als Ex-Neonazi-Braut und als Erpressungsopfer, das der bösen Fan-Schlampe den Holzpflock über den Schädel zieht. Ich schäme es mich nicht zu sagen – Jeanette Biedermann hat mich gestern zu Tränen gerührt. Denn wenn sie nicht mit jugendlichem Charme und Spritzigkeit nervt ihr Stammpublikum bei Stange hält, dann blitzt da eine spannende Schauspielerin auf. Ich hab den Tatort dann wirklich bis zum Ende angeschaut! Imagine!
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nicht weil sie es gesagt hat – wie sie es gesagt hat. wissen sie eh…
und schlimme haare – beide.
wenigstens postelkonsens.
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(milena moser/thomas fessler) sung by michael von der heide
in amerika leiden die damen regelmäßig unter ihren bad hair days
und das finden sie dann schlimm, dann schließen sie sich zu hause ein
dann weinen sie, sie klappern mit den zähnen, verhüllen die spiegel und dämpfen das licht
wegen ihrer bad hair days, dann legen sie sich hin,
ganz still zum sterben hin
bad bad bad bad hair days
unfair unfair bad hair days
unsereiner plagt sich unterdessen mit miesen mieselaunetagen, charakerlumpentagen, mit tränenmeertagen, indenspiegelspuckentagen
nicht wie die damen in amerika,
sie rufen einen shrink zu hilfe,
cosmopolitan, elle und vogue
lassen den friseur zum dienstboteneingang rein
sie kaufen kopftücher, spängeli und natürlich ganz ganz viel hairspray
glückliche damenin amerika, kann ich da nur sagen
unsereiner kämpft sich unterdessen durch eine reihe von tränenmeertagen, zähneausspucktagen, hundesindscheißetagen, herzverlusttagen, würmerimgemüttagen
es folgt der internationale tag der kapitulation
es ist immer noch montag und die woche fängt erst richtig an
bad bad bad bad hair day
unfair unfair bad hair day…
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deutschland leidet unterm bad brain girl.
die findet sich so toll.
presst durch die schmalen lippen,
immer hohle sätze raus,
will zur musi singen, tanzen und gar flippen,
schon geht ihr die puste aus.
die jeannie ist als karrieristin
die schlimmste aller na-tio-nal-sozialisten…
jawoll. (ist der drehbuchautor schuld)
Jeanette *schauder* – geht nicht, selbst unter Drogen, meine Lippe juckt jetzt schon, wo ist das Zovirax?
Umso mehr hätte es mich interessiert, sie gestern gesehen zu haben. Man soll den Menschen ja immer eine zweite Chance lassen.
So bin ich.
*500g Zovirax auf die Lippe pack*
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it shall be repeated for ever and ever and ever and ever and ever and ever… dafür gibt´s doch die dritten.
och nee…
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ich wusste, das gibt ne kontroverse…
ich habe mir stattdessen die zukünftige carpendale bei gottschalk gegeben. nett wie immer, kein besonderer tiefgang, aber entblonded wesentlich hübscher …
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aber es ist soviel platz zwischen ihren augen. man hat den eindruck, sie weiß immer genau, wer hinter ihr steht.
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wo sie zu beginn zu dem dicken jungen sagt: du bist gefeuert – da habe ich mir gedacht: du auch! und habe umgeschaltet, obwohl ich frau postel ja sehr schätze.
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nur weil sie den dicken jungen gefeuert hat? den hätte ich schon viel früher abserviert. nach möglichkeit im castingbüro.
frau postel postelte wie sie immer postelt. wenn sie so weiterpostelt ist ihr der postel auf lebenszeit. gewiss.
Ich muss auch zugeben, dass sie ihre Rolle gut gespielt hat. Wogegen mit die „Morala“Postel ganz schön auf den Zwirn ging.
Und besser als Gottschalk im Borat-Badedress am Vorabend war die Unterhaltung allemal. Ich schüttel mich bei dem Gedanken immer noch.
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i could think of so many things better than gottschalk im boratschlüpferchen.
und ich würde mich ja bereit erklären, hier den jeanette-kann-gut-schauspielern-blog zu eröffnen, aber nachher krieg ich auch nen holzpflock um die ohren. das war schon recht überzeugend…
ging mir genauso. als ich biedermanns namen gelesen hatte, wollte ich erst umschauen. aber alle achtung – die war richtig gut und nicht die bohne peinlich.
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eben. man muss auch mal vorbehalte da lassen wo sie hingehören. außen vor.