SCHAU DIR DAS NICHT ALLEINE AN, GLAM…

hat meine Mami gesagt und meinte „Die Flucht“. Ich habs mir allein angeschaut und ich hab geweint und ich hab mich auch geärgert über den Aristokraten-Look auf die Vertreibung. Meine Großmutter konnte nicht einmal lesen, geschweige denn die Kriegsgefangenen geil finden, aber immerhin hat sie 6 von 7 Kindern über die Grenze gebracht. Aber dann kam um 23 h die Doku in der mir all das, was meine Tanten mir berichtet hatten, was sie gerade auf Tonband und schrifttlich festhalten, auf einmal plastisch wurde. Und meiner Großmutter Sofie und ihren Töchtern gebührt alle Hochachtung. Wenn es Familiengeschichten sind, dann vergisst man manchmal, wie extrem das Geschehene ist. Familie ist ja immer normal, egal wie krank oder absurd oder schwierig.

2 Gedanken zu „SCHAU DIR DAS NICHT ALLEINE AN, GLAM…

  1. Ullalla

    Ja, wohl wahr. Viel zu wenig gewürdigt, weil die Würdigung gleichzeitig die Beschäftigung mit dem unfassbaren Schrecken und dem Greuel bedeutet.

    Meine Oma wurde von ihrem Gut vertrieben. Hat ihre 2 Kleinkinder und einen Säugling auf einem Heuboden versteckt und nachts heimlich Kühe gemolken, um die Kinder zu ernähren. Wurde erwischt und sollte deswegen erschossen werden. Wurde fast vergewaltigt. Hat dann Schlesien verlassen und sich im Sauerland ein neues Leben aufgebaut. Alleine, weil mein Opa 7 Jahre Kriegsgefangener in Sibirien war, mit oft nichts als Fischabfällen zum Essen. Als er endlich freikam, ist er kurz darauf qualvoll langsam an Krebs gestorben.

    Wenn ich mir Menschen wie meine Oma vor Augen führe, dann verstehe ich erst recht nicht, warum ich mein eigenes kleines und ach so einfaches Leben nicht auf die Kette kriege …

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