MENSCHEN AM SONNTAG

Die Mittagssonne knallt heiß auf Asphalt und Mensch. Ich schau mir alle Leute an, die mir entgegenkommen und da es der Ostbahnhof ist, sehen manche von ihnen ganz schön fertig aus. Die Sonne leuchtet auch noch den letzten Winkel ihrer grauen Haut aus, aber die Augen sagen „wird schon“. Dann links lange Beine in Jeans und Turnschuhen. Dazu gehört ein junger Mann, der sie auf dem Boden liegen hat. Punkige Haare, bei denen man nicht weiß, meint er das modisch oder meint er das ernst? Der punkige junge Mann schläft. Auf seiner Stirn eine Sorgenfalte, verursacht vom Sonnenlicht. Daneben-dahinter noch ein paar Jeans-Beine, angewinkelt. Seine Freundin, denke ich, geh einen Schritt weiter und mein Herz wird geflutet. Sein Freund. Den Kopf auf der Schulter des Freundes, ebenfalls schlafend. Ganz innig und unschuldig und vielleicht nur versehentlich im Schlaf da gelandet. Und auf dem Rückweg seh ich die ersten Krokusse, die aus der nackten Erde sprießen.

Ein Gedanke zu „MENSCHEN AM SONNTAG

  1. frankburkhard

    meanwhile, back at the couture-shooting:
    von vier Tagen im düsteren steingrau des aufgebauten wallhall-gruft-sets zermürbt, setzt der stylist ein sträußchen hyaz…äh…hü…azyn…hiazyhn… h… lila blumen in ein häufchen erde, das flugs an der künstlichen treppe aufgeschüttet wird.
    der fotograf nimmt noch eine paracetamol und es wird frühling.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert