Kann Euch gar nicht sagen, wie sehr mich diese Raucherdiskussion nervt (weshalb ich sie jetzt auch auf diesen Blog zerre, ja dieseN, den mit dem Schwanz). Brave, nüchterne Zeitgenossen, gute Christen und Heiden, die jahrzehntelang den fiesen Qualm stillschweigend erduldeten, ihr Leben davon vergiften und ihre Savanne davon verräuchern ließen, fühlen sich mit einem Mal beflissen, aufzuschreien, mit dem bebenden Finger auf mich und die anderen meiner Art zu zeigen und selber mal richtig Dampf abzulassen. Plötzlich werde ich als Raucher zum Nötiger – auf eine Stufe gestellt mit den Frauen des Effenberg oder dem zukünftigen Entführer Whitney Hustons. Ich habe überhaupt kein Problem damit, auf der Straße zu rauchen, aber auch da werdet Ihr noch mit Euren zitternden Zeigefingern nach mir deuten und Eurem unterfickten Freiraum-Gefühl freien Lauf lassen. Ja – hasst mich ruhig. Auch damit kann ich leben, frag mich nur manchmal wo der ganze Hass eigentlich erkommt. Beschwer ich mich etwa, wenn Ihr ab 12° Außentemperatur Eure Grille anwerft und tote Schweine und geschmacksneutrale Soja-Würstlein verbrennt, bis im November die Grillsaison vorbei ist?
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und der film! bette davis nachttischzigarette in „all about eve“! unerreicht!!
ich finde das ja auch alles etwas albern, insbesondere das kneipenverbot [kommt das eigentlich?]. was dann aber wieder dazu führt, daß wir zig ausnahmeregelungen finden werden. denn darin sind wir – nach dem regeln – die wahren weltmeister: im ausnahmeregeln.
insgesamt ist die auswirkung aber unterbewußt schon sehr angenehm. als inzwischen fast dreijähriger nichtraucher [was auch „nicht“ stimmt, ich rauche an einem ganz bestimmten abend im monat] nervt es mich höllisch, wenn ich ungewählt länger irgendeinem rauch ausgesetzt bin und danach die klamotten stinken wie nach einem wohnungsbrand. und das ist die eigentliche erkenntnis des nicht mehr rauchens: sie riechen nicht nach rauch, sie stinken.
[an dem tag, an dem ich rauche gehe ich nachts, bzw. frühmorgens sogar noch in die dusche, damit ich am nächsten tag den geruch nicht im bett hängen habe.]
eigentlich will ich aufhören. jetzt irgendwie erst recht nicht. schrecklich kindisch von mir, aber menschlich. und mensch darf man doch wohl noch bleiben, in diesen zeiten der missgunst und des terrors…
Ich hätte auch Probleme mit der Hexenjagd. Obwohl ich froh über das Rauchverbot bin. Es macht das Durchhalten leichter.
Na ja, irgendwann wird man dann gezwungen, mit dem Rauchen aufzuhören. Oder in geheimen
OpiumRaucherhöhlen dem Laster nachzugehen.REPLY:
da hast du recht, das durchhalten wird enorm leichter! ansonsten lässt sich die extrem gesteigerte pronichtraucheremotion dadurch erklären, dass durch die gesetztesdiskussion anfang des jahres die kritische masse an öffentlicher wahrnehmung erreicht wurde, um zu einer meinungswelle zu werden, die sich von selbst bewegt. hierdurch erheben auch nichtraucher die stimme, die dies früher nicht getan hätten (übrigens auch deshalb, weil nichtraucher früher gar nicht cool waren: in filmen, fernsehen, öffentlichkeit).
und mal ehrlich: dass deutsche politik einmal lobbygesteuerter ist, als der komplette rest von europa oder sogar lateinamerika, hätte ich mir nicht geträumt. alleine schon, um der tabaklobby in der arsch zu treten, finde ich die aktuelle diskussion gut.
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ja, mit apfel oder traubengeschmack…
seltsam. seitdem die jagdsaison vor einigen monaten eröffnet wurde, wird das shisha-kneipen-eröffnen (zumindest hier in dd) immer populärer. und ein grossteil der gäste sind eigentliche nichtraucher…
nee, ich interessiere mich grad lieber für die uralte technik des kauens.
(vielleicht wird ja bald der ’nico-bag‘ erfunden: die -nach dem hundekot-vorbild- mitzuführende plastetüte. da pustet dann jeder raucher seine gefährliche abluft rein, und entsorgt das dann irgendwo – oder der wechsel-kat für kippen…)
sie wollen dir nicht nur an die zichte, mein herz. sie wollen in dein hirn. sie wollen dich in die knie zwingen, dich umerziehen und sie wollen, daß du dankbar dafür bist.
war es nicht die nette frau künast, die sagte: raucher sind süchtige, – sie kämpfen mit zähnen & klauen darum weiter dieser sucht zu frönen? & war es dann nicht der franz müntefering, der im hintergrund als kleines rauchendes männchen vorüberzog?
als nicht-raucher [ambitionierter] kann ich die grundsatzdiskussion ja verstehen, – doch der rest, das ganze drumherum? das ist ja wie passivrauchen ohne filter …
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they´r comin at tme through the trees 😉
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ich möchte ja auch lediglich, dass mir jemand die dolche aus dem rücken entfernt.
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rauszieh
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ach, das rausziehen von dolchen wird überbewertet. lieber drin lassen, sonst bleiben hässliche narben.
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dich meinte ich gar nicht, cashmerecutie, du bist ja keiner von den militanten. but thanks anyway – jetzt sind auch die rückenschmerzen prompt verschwunden!
narben adeln!
Was wäre die Literatur ohne Raucher? Ich denke da gerade an Rilkes „Wolkenmaler“…
„menschen zweiter klasse“ zu definieren. warum nicht die Raucher 🙁
http://www.raucherzone.org