Die Hot Shots-Reportageseiten: überblätterbar. Wichtiger: S.60/61, stressgeplagte spanische Manager (nicht wirklich die Coupé-Zielgruppe) dürfen mit dem Vorschlaghammer ein Hotel kaputthauen. Dann, endlich, wieder Titten. Große. Also solche, die vorne herabhängen, anstelle sich entgegenzuwölben. Titten in freier Wildbahn unter dem Motto „Wild Ludern in der Natur“. Auf 11 Fotos. Auch Marit aus Lübeck trägt Schmalspur-Strichcode und Glam denkt über eine Intimrasur nach, verwirft aber sofort den Gedanken, denn es gilt die nächsten zwei Seiten zu überspringen – Sport wieder. S. 70/71 Anno 70/71 – eine Reminiszenz an die Schulmädchenreportagenfilme. Ein sehr süßer Typ mit Friedrichshainer Frisur steht im Wasser (für meine Fälle einen Arsch breit zu tief) und öffnet die Arme für eine Frau mit großem Busch. Die Bildunterschrift weist dem süßen Typen die Identität von Sascha Hehn zu. Ja, wir sahen alle schon mal besser aus. Nun endlich, das, was der Coupé-Mann von Welt, wie eingangs schon geschildert, vor Freude in die Hände klatschen lässt: eine Doppelseite mit Matsch unter der Überschrift „Matschfest“. „Das Tolle (am Matschfest) ist: einmal im Jahr darf man sich auch als Erwachsener mal so richtig einsauen.“ Ich denke, der Coupé-Leser macht diese Erfahrung durchaus häufiger.
Jetzt aber richtig!, scheinen sich die Macher des Magazins gedacht zu haben, denn auf den Seiten 74 und 75 präsentieren sie etwas mit Namen Annina, was man wirklich als Busenwunder beschreiben kann. Muss. Die Frau hat so große Teile, dass sie einen Teil davon noch ihrer Lippe abgeben musste. „Ich mache Annina zur neuen Gina Wild,“ so ihr „Manager“ (gab es dafür nicht eine andere Berufsbezeichnung?), „Sie soll weltweit Karriere machen“. Ja. Genau. Wie die Gina Wild auch. Annina hat keinen Strichcode, nur einen kleinen Bürzel. Vielleicht hat aber auch beim Rasieren das Telefon geklingelt und der Fotograf sein Ankommen für sofort angekündigt, was das unfertige Make up und die glänzende Stirn erklären, wenn auch nicht entschuldigen würde.
76/77: Bräute schmieren sich Kuchen in die Fresse. Nein, kein despektierlicher Begriff für Damen aus meinem Munde – es sind echte Bräute, mit Schleier und allem Zick und Zack.
78/79: „Taining für den Ernstfall“. Männer in Uniform in einem Trainingscamp, wo sie mal so richtig die Sau rauslassen können. (Wieder Schmiererei, diesmal mit Kunstblut). Auch Kriegsveteranen mit appen Beinen finden hier noch einen Job. Als Attrappe. Die Amis wieder…
KULTURHINWEIS. Ich fass es nicht. Eine Bühneninszenierung wird auf ZWEI Seiten präsentiert. (Für die arme zerrissene Sau gab es nur eine viertel Seite!). „Bühnenekstase“. Ein paar meiner Lieblingsadjektive: Lasziv (wie ein Zäpfchen einzuführen). Pikant (wie Ochsenschwanzbrühe). Barbusig (wie strapsmäusig). Erotisch (wie ein Couchtisch). Ach so, es geht um das Fressspektakel „Belle et fou“, was soviel heist wie „Glocken und Doofe“.
Weiter mit Testosteron. Blutverschmierte Boxer. Langsam erhärtet sich mein Verdacht, dass man mit einem Coupé-Leser besser nicht zum Mud-Wrestling gehen sollte – oder irgendwo anders hin, wo sich zwei Männer die Körper aneinanderreiben, es wird blutig enden. Oder matschig. Oder man bekommt eine Torte ins Gesicht.
Festhalten, denn auf den folgenden Seiten wird zwischen den Zeilen ausgesprochen, was wir doch alle schon seit Jahren denken. Dass nämlich Nicole Kidman, „Australiens geilster Filmstar“, eine wirklich geile Sau ist (Sie sollten sehen, wie meine Finger zittern, während ich diese Worte mit Bezug auf die von mir verehrte Filmkünstlerin und den traumschönen Vorzeigefall von Grazie und Glamour, Anmut und Stil verwende.) „Hüllenlos zum Erolg“ versammelt alle Nacktszenen, die Nicole je gedreht hat. Alle 3.
Weiter gehts auf gewohntem Niveau. Susann, 21, aus Gelsenkrichen macht sich für 150 euro nackig. Normalerweise müsste sie für die gleiche Summe sechs mal blasen, also macht das durchaus Sinn. Susann hat gar keine Schamhaare, sondern einfach nur eine Spalte da, wo bei Männern der Schwanz hängt.
Ich spurte weiter. Filmempfehlungen: Masters of Desaster (ein Film über die Coupé-Redaktion), Fantastic Four (Debbie does Dallas, Denver, Dortmund und Darmstadt), Transporters (LKWs im Schlamm), Krieg der Raubtiere im Fluch des Blutdursts (Periode am Mondo-Lesbo-Pornoset).
Ich überspringe, ich kann nicht mehr – ein Mädchen auf einem Billiardtisch hält sich die Hand vor die Muschi (damit die nächste Kugel drinnen bleibt??). Die CARTOONSEITE. Die „Eis am Stiel“-DVD wird vorgestellt, dann noch eine ganzseitige Reklame für „Selbst ist der Mann“ – ohne Scheiß! Aber es ist kein Magazin für den ansprucharmen Wichser, sondern ein „Do it yourself-Magazin“ der anderen Art, in dem u.a. der „Urlaub im Garten“ propagiert wird, und wo vorgeführt wird wie man Regale aufwerten kann. So. Das war´s. Reicht mir ein Herrengedeck und dann geh ich an meinem Auto schrauben. Das vorne Brüste hat. Und hinten. In der Mitte und sogar Brüste auf dem Rücken. Je suis coupé.
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annina war das mit den fußbällen.
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die schmalspur ist im vormarsch!
Einfach köstlich! So wird aus dem Titteninferno lautes Brustlachen…
tippe ich quasi im Liegen, weil mir vor Lachen alles weh tut.
Ich werde nie wieder eine „Coupé“ in einer Auslage sehen, ohne an dieses Gla
mnzstück denken zu müssen.Klasse, Herr Glam!
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wie konnten Sie nur so lange ohne??
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merci, merci, merci
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Ist wie mit Theater – ich vermisse es erst, wenn ich es wieder sehe.
Und zwischendrin fand ich 65 G besser.
Was ist eine Friedrichshainer Frisur?
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so die art tschechischer märchenprinz aus den 70ern.
titte und bier in der einen, titte und schnaps in der anderen hand und dann noch ne schraube. über, neben, unter und um die titten herum. glänzender abgang nach so ner kür…
mon coeur est coupé…
du gehst am auto schrauben!? das ist verdammt lasziv!
das heftchen macht sich aber bestimmt gut als deko neben den luftschlangen und den mit alufolie verkleideten salatschüsseln auf dem buffet im swingerclub …
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so früh schon so frivol? du luder du!
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und ich idiot geh mich im kiosk blamieren…
Ich weiss es zu würdigen, was sie hier vollbracht haben. Auch wenn sie sich das ja quasi selbst auferlegt haben.
Mich wundert es aber nicht, dass sich beim „Lesen“ der Postille bei ihnen nur der Verdacht „langsam erhärtet“…
Und seit wann hat Michaela Schaffrath Riesenteile?
ich freue mich mittlerweile, wenn brüste mal hängen, wie im richtigen leben. diese silikonblasen kurz vor der explosion sind so was von unerträglich.
und nacktschnecken sind mit sicherheit bald aus der mode.
Endlich habe ich meine 80er DDs wieder…
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cabrio erat demonstrandum. (sagt man das so? ich hatte französisch.)
‚Ärrlisch! hab mich weggeschmssen vor Lachen. Well done!