PETER PAN UND EIN KURZER EXKURS DARÜBER, DASS EIN BISSCHEN PAN BESSER IST ALS PANNE

Meine Rezepte gegen schlechte Laune sind schlicht, weshalb sie auch nicht immer funktionieren. Und so fiel mir gestern Abend ein, dass ich den Film „Finding Neverland“ zwar besitze, aber noch nie bis zum Ende angeschaut habe, weil im letzten Kapitel die DVD stillzustehen insistierte, was auf den alten, vom Blitzschlag ausgerotteten Player zurück zu führen war. Jetzt, mit neuem Player, gönnte ich dem Film einen neue Chance (und, um die Spannung abzubauen – ja, er lief einwandfrei durch.)
Was ich vergessen hatte, oder was nur mein Unterbewusstes präsent hatte war, dass es ja in „Finding Neverland“ nicht nur um eine ungewöhnliche Familiengeschichte/Romanze geht, sondern auch um Inspiration und Kreativität. Themen, die mich manchmal durchaus beschäftigen. Und dass Johnny Depps Spiel so magisch ist, so liebenswert, dass es dem Wort SchauSPIEL gerecht wird. Imagination, die Kraft der Vorstellung, der Ursprug des Quantischen, in dem alle Möglichkeiten möglich sind, man muss sie nur ergreifen. Auch das ein wichtiges Thema. Imagination nun also, ist eine kindliche Qualität, die man ins Erwachsenenalter herüber retten sollte. Darum geht es in dem Film. Auch darum, dass das Umfeld es einem nicht danken wird, wenn man in einer scheint´s rationellen Welt den Feenstaub aufwirbelt. Dass Überrationalität („heute Nacht ist der Kaffeeautomat 50 Cent billiger, also muss ich unbedingt mit Mandy und Madleen in den Mediamarkt“) in Scherben und Tränen enden kann haben wir gerade erlebt. Je härter die Realität, desto krasser wird das Proletariat. Das erinnert mich an die Art Mensch, die für einen neue Jacke jemanden zum Mord anstiftet. Letzterer historischer Fall beschäftigt gerade meine kreative Imagination. Verrohung. Die Kombination von Habgier und Dummdreistigkeit ist brisant. Auch lässt sich das Phänomen Eva Herman* so zusammenfassen, man gebe nur noch ein Kilo Narzißmus hinzu. Aber egal, eigentlich wollte ich über den Film scheiben, dessen Schönheit mich zum Weinen gebracht hat, alle fünf Minuten. Er hat eine große Portion Frust rausgespült. Und Kate Winslet war natürlich auch hinreißend. Sie konnte nie ins Theater gehen, weil sie immer husten musste. Julie Christie als böse Mutter und Vorlage von Capt´n Hook – merveilleux.

*An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich Eva Herman immer mochte, bevor sie mit dem Schreiben anfing und die stumme Petra Schuermann mit Anrufen quälte. Ich hatte bei zwei Projekten ihre tatkräftige und charmante Unterstützung und war, als ich von ihren Apfelkuchentheorien erfuhr, überzeugt, das sei ein Hoax, der irgendwann aufgelöst wird. Ihr Gesinnungswandel ist für mich nicht nachvollziehbar und sehr traurig. Aber daran, dass manche Menschen seltsam altern, sind wir ja spätestens seit Madonna gewohnt. Schade.

3 Gedanken zu „PETER PAN UND EIN KURZER EXKURS DARÜBER, DASS EIN BISSCHEN PAN BESSER IST ALS PANNE

  1. kittykoma

    Aber daran, dass manche Menschen seltsam altern, sind wir ja spätestens seit Madonna gewohnt.

    was für weise worte. und bei frauen passiert das scheinbar in den 40ern. (oh! mein! gott!)
    ich kenne die frau auch noch anders. kompetent, umkompliziert, verbindlich. in der ausstrahlung aber schon immer etwas leicht trutschiges.
    hm.
    ich geh jetzt mal über meine nächsten lebensjahre nachdenken.

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