Ich habe meinen Finger auf den Bildschirm gelegt und zwei Euro zehn eingeworfen. Ich habe Menschen beten sehen, auf einem roten Teppich, zur Bolle-Moschee ausgerichtet. Ich habe Menschen mit hässlichen Jacken gesehen. Menschen mit Fahrrädern unter der Erde. Sie saßen daneben auf kleinen harten Platten und ließen sich fahren in einer Kutsche aus schmutzigem Messing. Sah den rotblonden Videothekar in solch einer Kutsche an mir vorbeifahren. Ich habe Türen gesehen, die gegen die Menschen entwickelt wurden und Menschen, die das bösartig ausnutzten. Ich sah Musik in Plastik verschweißt und Filme auf Stapeln, etikettiert. Ich stand in der Mitte und man verkaufte Plastikstrass aus Bauchläden heraus, sowie Bratwürschte. Es war finster, es nieselte und Männer mit so viel Gel in den kurzen Haaren, dass man ihre blasse Kopfhaut sah, huschten, flinken Wieseln gleich, durch die mit Bratwurschtduft pestizierte Luft. Mädchen mit Haaren, die von falschen Produkten zerstört waren, reichten sich Flaschen, auf denen „Kleiner Feigling“ stand. Dank der kleinen Plocken, mit denen ich meine Ohren verstopft hatte, war all dies Schauspiel begleitet von erlesener Musik. Andernfalls hätte ich wirklich besser das Auto genommen. Dennoch gibt es viel zu sehen, vor dem man nicht immer die Augen verschließen kann und für Frankie würde ich nicht nur jederzeit wieder U-Bahn sondern sogar in Marocco Bus fahren, von Mirleft bis Essaouira meinetwegen.

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you made a point there, miss kitty!
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mit absicht. geiler text.
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jetzt bin ich ganz beschämt. aber rot sieht gut aus mit meiner olivfarbenen sonntags-lounge-kombi.