THE LEGEND OF MAKKARONI

lylah

Es gibt nicht viele von diesen Filmen, die so schlecht sind, dass man gar nicht wegschauen kann. Eine dieser Perlen ist bis heute nicht auf VHS oder DVD erschienen, so dass ich nur eine gothische Erinnerung an die beiden Male hege, die ich Gelegenheit hatte, diesem Trainwreck zuzuschauen. Immerhin war der Eindruck stark genug, um eine lebenslange Abneigung gegen Kim Novak zu entwickeln, eine der schlechtesten Hollywood-Blondinen aller Zeiten, und kommt mir jetzt nicht mit „Vertigo“, denn selbst da spielt sie unerträglich überzogen. Jede andere Hitchcock-Blondine hätte der Rolle mehr Leben eingehaucht – stellt es Euch gedankenexperimentell einfach mal vor.

„The Legend of Lylah Clare“ nun erzählt eigentlich einen Fall von Hollywood Gothika wie ich ihn lieben würde. Elsa Brinkmann, eine Tussi, weist große Ähnlichkeit mit einer unter tragischen Umständen verstorbenen Hollywood-Königin (eben jene Titel-Lylah) auf und soll in einem Bio-Pic ihre Rolle spielen. Die psychotische Posse, die die wahre Lylah kannte und zum Star gemacht hatte, macht die arme Elsa ganz wuschig und sie verschmilzt immer mehr mit der seelenlosen, bösen* Lylah. Eine Geschichte, aus der Robert Aldrich („Whatever happened to Baby Jane“) sicherlich etwas hätte machen können. Warum also hat er nicht? Die Figuren sind aus Holz und besetzt mit Plastik. Eins geht nur. Kim Novak spielt so unglaublich schlecht, trägt so unglaubwürdige Haarteile, dass es eine Freude ist, ihr zuzuschauen. Aber den Film, der schon schwer unter der Last des hanebüchenen Drehbuchs leidet, bricht unter der Last ihrer Chargiererei vollständig zusammen. Man stellt sich die ganze Zeit die Frage, wie eine so hohle Nudel wie Lylah/Elsa/Kim jemals ein großer Star hätte sein können? Was für eine Welt wäre das dann? Man nimmt es ihr einfach nicht ab. Zu meiner großen Freude habe ich bei Youtube den Trailer gefunden. So können auch Sie sich drei Minuten dem Grusel der Fleischereifachangestellten hingeben, die immer nur eine ganz ganz billige Kopie Marilyns war und sich mit diesem Schocker ins filmische Nirvana katapultierte, aus dem sie glücklicherweise nur noch äußerst selten herauskurvt. Schauriges Vergnügen!

Und wer mir zuerst vom Erscheinen der DVD berichtet, der bekommt eine Schachtel Makkaroni with Cheese.

* zum Ende des Films erklärt sich ihre tiefe Verdorbenheit mit der Tatsache, dass sie lesbisch war. Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch was dazu.

23 Gedanken zu „THE LEGEND OF MAKKARONI

  1. kittykoma

    frau novak hat sich ja mal bitter darüber beschwert, daß sie in zarter jugend in die hände eines skrupellosen managers gearten war, der sie (gegen ihren willen natürlich!) hat völlig umoperieren lassen. aus der zeit müssen wohl auch die miesen kronen stammen.
    und um die kohle abzuarbeiten hat sie dann wohl in diversen schlechten filmen mitgespielt.
    das sollte ich in zukunft auch machen. meine jungs bekommen erstmal eine penisverlängerung, ein sixpackimplantat, hairextensions.
    schade, daß noch keine hirnimplanatate angeboten wrden. hätte frau novak wohl auch mehr genutzt.
    (ich entschuldige ich schon im voraus für diesen meinen anfall von berufszynismus)

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  2. glamourdick

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    ich möchte auch gar nicht wissen, WAS sie sich da aus den holzkronen popelt und ob es im zusammenhang mit der frauenhand steht, die da an ihre schulter pocht.

    aber vielleicht macht sie auch nur „plopp!“ wie früher michael schanze – Sie sehen, ich bin innerlich schon im nächsten thema.

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  3. Little Lebowski

    ein film wie ein unfall, aber schön!
    ähnliches kaliber wie die novak, nur noch billiger (!): lana turner. deren spätkarriere war wenigstens lustig: „which witch is which?“, „the terror of sheba“ (wo sie von ihrem film-sohn in katzenmilch ertränkt wird) und „the big cube“ (wo sie von ihrer film-tochter mit lsd in den wahnsinn getrieben wird) sind must-sees!

    (chapeau übrigens für die movies from hell, ich amüsiere mich gerade köstlich!)

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  4. glamourdick

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    es werden zur zeit leider zu wenig richtig furios schlechte filme gemacht (die meisten sind nur trostlos), so dass die rubrik leider nicht sehr voll ist. lana. oh ja. ich finde sie schon in einem meiner lieblingsfilme „imitation of life“ wunderschlecht. veronica lake übrigens hat wohl den vogel abgeschossen, was absturzfilme angeht.

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  5. Little Lebowski

    REPLY:
    die ärmste, ja!
    den amüsantesten gurken-film der letzten jahre fand ich „i know who killed me“, der tat positiv weh. ansonsten gebe ich ihnen recht, es sind trostlose zeiten für trash-fans.
    mal „empire of the ants“ gesehen? oder „the sinful dwarf“?

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  6. glamourdick

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    ohmydog – lindsay lohan, wie konnte ich den verpassen? (ich weiß schon, ich habe wahrscheinlich zeitgleich einen mischa barton-film gesehen.)

    das sind ja fantastische trailer!

    dann kennen Sie bestimmt auch diesen:

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  7. Little Lebowski

    REPLY:
    natürlich! marisa mell (die trash-ausgabe von romy schneider) hat rund 70 filme dieser art gedreht. die besten: „diary of an erotic murderess“, „violent blood-bath“, „obscene desire“, „one on top of the other“. wirklich tragisch. schöner und begabter als die schneider und nur im trash-bereich zu finden. (der bava-film war ihr bester.)

    ein ganz anderer klassiker (mit heather menzies):
    http://www.youtube.com/watch?v=MnasfM3UtDc

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