THE SECRET LIFE OF THE LONELY DOLL

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Bei einem Drittel des Glamschen Buchbestandes handelt es sich um Biografien und Autobiografien. Dieser stammt jedoch aus einer fernen Zeit, in der mich das Lesen berühmter Lebensgeschichten noch interessiert hat. Seit ich aus dem Leben unberühmter Zeitgenossen lese (Blogs), hat sich mein Interesse an Lebensgeschichten in Buchform etwas gelegt. Die letzte Biografie-Lektüre, wenn ich mich recht entsinne, war eine extrem ausführlich recherchierte und ebenso extrem langatmige Bio Judy Garlands, wobei man zugeben muss, dass es durchaus Klasse hat, über eine solche Ausnahme-Sängerin langatmig zu schreiben.
Mich interessiert in der Regel wenig, woher die Großeltern einer interessanten Persönlichkeit stammen, deshalb schrecken mich viele Biografien ab. Man kann ja jedem Leben ein bißchen Drama abwürgen, in allen Familiengeschichten gibt es den einen oder anderen Selbstmörder, Wahnsinnigen, Betrüger – man muss nur lange genug zurück blicken. Seit ein paar Tagen befindet sich ein Buch in meinem Besitz, kein Buch, ein Juwel. Eine Biografie, die so beginnt, wie ich es mir wünsche. Die Autorin hat eine Erinnerung, die sie quält. Eine Erinnerung an ein Buch, das sie gelesen hat. Sie kann sich noch an das Cover erinnern und es macht sie wahnsinnig, dass das Gedächtnis ansonsten streikt. Solche Erinnerungen kenne ich, es handelt sich um Heimsuchungen. Bis ich 12 war sah ich oft kurz vorm Einschlafen eine gelbe Straße vor mir und quietschrote Schuhe und konnte sie erst einordnen, als ich „The Wizard of Oz“ im Fernsehen sah. Die Erleichterung kann ich kaum in Worte fassen. So muss sich Jean Nathan gefühlt haben als sie mit ihren Recherchen zu „The Secret Life of the Lonely Doll“ begonnen hat. Denn ihre vage Erinnerung and das Kinderbuch „The Lonely Doll“ lässt sie Nachforschungen anstellen und ihr eröffnet sich eine „story of a lifetime“ – die der Autorin-Fotografin-Ex-Schauspielerin Dare Wright.

Innerhalb der letzten zwei Jahre bin ich immer wieder auf diesen Buchtitel gestoßen, der mich schon beim ersten Lesen angefixt ha und da wusste ich noch nicht einmal worum, oder besser, um wen es in dem Buch geht. Jetzt, wo ich lesend mitten in der Lebensgeschichte von Dare Wrights Eltern stecke, frage ich mich, warum ich das Buch nicht schon vor zwei Jahren gekauft habe. Vermutlich weil ich den finalen Auslöser brauchte, und der war, dass es demnächst mit Naomi Watts und — JESSICA LANGE verfilmt wird.

„The Secret Life of the Lonely Doll“ hat viel von dem, was mich an „Grey Gardens“ fasziniert hat und mehr. Mehr, als in einen Blogbeitrag passt. Deshalb demnächst mehr.

8 Gedanken zu „THE SECRET LIFE OF THE LONELY DOLL

  1. glamourdick

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    da kam doch prompt am nächsten tag die amerikanische nachbarin und hatte noch genau 15 minuten, bis die gäste kamen, auf dem speiseplan kartoffelsuppe, die kartoffeln aber noch nicht geschält. „tja, darling“ konnte ich da lässig sagen und ihre einen klotz vorzüglichster kartoffelsuppe überreichen, „wer hat, der hat“.
    ich arbeite seit kurzem mit mehlig kochenden und die suppe ist noch fantastischer geworden.

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  2. brittbee

    das alles fixt mich an. dein text, der titel, das bild. ich liebe bios ja auch so. muss ick mal besorjen.

    hab ich schon mal gesagt, daß du der einzige blogger bist, dessen youtube links, buch- und filmempfehlungen ich wirklich ernst nehme? hab ich vermutlich.

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  3. brittbee

    REPLY:
    pst, sonst klaut noch einer die idee! gibt ja anscheinend zu wenige, sonst wäre der ideenklau nicht so en vogue. zu dem thema steht ohnehin ein dringendes gespräch zwischen uns an, glammy. our own private prinzessinenbad.

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