INDICKNITO

„Dein Onkel P. war wieder ohne Socken beim Bäcker.“
„Bei der Kälte?“
„Der ist mittlerweile so fett, der kann sich nicht allein die Socken anziehen. Da muss ihm Deine Tante L. helfen.“
Und die L. ist böse. Wenn die ihrem Alten eins auswischen will, dann schon mit sowas Simplem wie den Socken. Es ist so einfach, es ist fast schon unfair.

Früher, mit dem Hund, da bin ich auch bei jedem Wind und Wetter als erstes morgens raus. Ohne Kaffee, ohne Dusche. In Jogginghose (aber von Boss Orange Label, eine goldene.) Mit Sonnenbrille und Mütze. Jetzt dusche ich zwar vorher, aber ansonsten unternehme ich keine Verschönerungsversuche. Geht ja nur um den kurzen Weg zum Wagen, wo die Morgenzigarette im Handschuhfach wartet. 5 Treppen, einmal über die Straße, Ungeschminkt, mit nassen Haaren und Sonnenbrille.
Wenn ich dann 2 Stunden später das Haus verlasse, in der optimierten Vorzeigeform, dann tu ich, als sei ich noch gar nicht aus dem Haus gewesen. Und das geht erstaunlich gut. Vielleicht bin ich doch ein bisschen schizoid, aber man muss die Dinge trennen können.

Wäre ich berühmter, dann wären natürlich Paparazzi ein Problem. Oder ich nehm einfach die Zigaretten wieder mit nach oben.

5 Gedanken zu „INDICKNITO

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