DORA MAAR

Das neue Profilfoto zeigt nach wie vor Wirkung und auf einmal werden die Blauen Seiten zum social network. Magersüchtige 20jährige Vampire (ich wog auch mal 58 kg, das war das Jahr, als ich nach B. kam), alte hässliche Säcke aus Randbezirken, ein sehr sweeter Bandana-Dread mit ausgesprochen charmantem Musikgeschmack, ein Yoga-Franzose, ein Kampfsportler. Glatzköpfige Lederschwuchteln. Also eine bizarre Bandbreite von Homosexuellen, die auf mein Gesicht, seitlich, mit Interesse reagieren. Das Vorgängerbild (GLämmchen) muss wohl zu schwul gewirkt haben, zu willig. Vielleicht möchten die Männer nicht angeschaut werden, vielleicht muss der Blick ins Leere gehen. Egal. Der Vampir ist am Spannendsten, allerdings nur, weil er mich an mich selbst erinnert, vor vielen vielen Jahren. Narzißtischer Inzest? Nein. Vielleicht lade ich ihn auf ein Stück Torte ein und messe die Zeit, bis er aufs Klo geht, um zu kotzen. Die Interessen der Männer sind so unterschiedlich wie ihre Profile. Der Vampir sucht wohl einen Daddy, einen emotionalen Mäzenaten. Der Kampfsortler und die alten Säcke wollen ficken. Bandana will mit mir auf eine Electro-Party gehen. Und was will ich? Mal wieder neben einem Mann aufwachen, neben dem ich eingeschlafen bin. Vielleicht ist ja einer dabei.

come
(Nein, das ist nicht mein Profilbild, sondern mein Lieblingskunstwerk, Siebdruck auf Teppich, von der wunderbaren Julia Neuenhausen. See comments for explanation.)

8 Gedanken zu „DORA MAAR

  1. kittykoma

    Vielleicht möchten die Männer nicht angeschaut werden, vielleicht muss der Blick ins Leere gehen.
    interessant. mir hat mal jemand gesagt, er hasse es, daß ich ihn immer direkt ansehe. er fände frauen wie tati gsell viel sexier, weil sie so einen indirekten schlafzimmerblick hätten und sofort wegsehen würden, wenn ein mann sie ansähe.
    hm.

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