THANK YOU FOR THE MUSIC

Schauspielerinnen, die singen. Wer sich länger als eine Stunde in der Mansion aufhält, während der Ipod auf shuffle läuft, wird die eine oder andere bizarre musikalische Begegnung gemacht haben. Tallulah Bankhead, Bette Davis, Shirley MacLaine, Goldie Hawn, Glenn Glose, Gloria Swanson, Nastassja Kinski. Sogar Julia Roberts hat´s getan. Singen, obwohl man´s eigentlich nicht kann. Die denkwürdigste Schallplattenaufnahme in meinem Besitz dürfte selbst auf Florence Foster Jenkins als minimal atonal wirken. Gleichzeitig ist es eine meiner liebsten Platten und auch die meines Ipods: „Miss Bette Davis sings“. Die meisten der wenigen Zuhörer, die diese Aufnahme hatte, fanden sie – grotesk. Was auch zutreffen mag. Aber ich finde sie bewegend. Da wagt sich eine alte Frau mit kaputter Stimme an eines der schönsten Lieder aller Zeiten. (Notice how she removes the Hustenbonbon before she starts lipsynching. Then be a little shocked, then go on watching and then see what I mean when I say it moves me.)
Schauspielerinnen, die singen, orientieren sich lediglich an der musikalischen Grammatik der Noten. Was sie mit Stimme nicht erreichen können, das erzeugen sie mit ihrer Schauspielkunst. Das finde ich viel musikalischer, denn nur so kann man sich ein Lied zu eigen machen, was auch alle großen Größen des Entertainments wussten. Nur so haucht man einer Komposition Leben ein. Sind die Stimmen von Judy G. und Ethel M. schön? Sie sind eindrucksvoll. Großartige Sängerinnen bewohnen ihre Lieder wie einen Filmset oder eine Bühne. Sie stellen sich nicht einfach eitel hin und reproduzieren ein Lied, das Andrew Lloyd Webber für sie konstruiert hat, so dass es in jedem Land, in jeder Inszenierung identisch klingt. Sie füllen es mit Drama, Persönlichkeit, Echtheit. Sowas lernt man nicht, an der Musicalschule.

Nun gibt es eine Schauspielerin, die ich nicht sehr schätze, weil man sie immer als großartiger als Jessica Lange bezeichnet. Was ja gar nicht geht. Es gibt jedenfalls einen Film mit dieser Schauspielerin, in dem sie singt. Und der zählt zu meinen Lieblingsfilmen. Es geht um Sex, Drogen und Mütter, und der damals noch junge Dennis Quaid zeigt sein Sixpack.

In diesem Sommer, da wird diese Schauspielerin wieder singend sehen zu sein. Und als ich den folgenden Trailer sah, in all seiner cheesiness, da begannen meine Füße zu wippen und meine Mundwinkel schauten zu den Augenbrauen hoch und mein Herz schlug im Takt.

Wer kommt mit?

P.S.: Ich wünsche mir ein Country-Album von Jodie Foster.

5 Gedanken zu „THANK YOU FOR THE MUSIC

  1. luckystrike

    dafür, daß ich außer ein paar klassikern musicals nicht mag, weil plastik, und ich auch abba nicht besonders schätze, fand ich schon die englische bühnenversion davon ziemlich nett und entspannt und reizend. bin gespannt auf ms. streep und mr. brosnan!

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  2. kaltmamsell

    Hier! (COLIN FIRTH?!)

    Danke für Frau Davis, genau so entschieden, wie wir sie lieben.

    Frau Streep habe ich zum ersten Mal am Ende von Silkwood singen hören – Amazing Grace.

    Und wenn Jodie Foster das New Yorker Telefonbuch rappen würde – auch das würde ich kaufen.

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  3. ruhepuls

    Ich ich ich! Komme mit.
    (Sah kürzlich die Vorschau und verspürte sofort den Drang, das anschauen zu müssen, obwohl ich sogar eine Musical-Antipathie habe. Aber Abba liebe ich ja heimlich und solange auf Englisch gesungen wird..)
    Ich bin ab Montag wieder in B.

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