Ich hatte ja noch nen fast halbvollen Tank und in den ländlichen Blauen Seiten ein paar interessante Infos entdeckt, wie man sich so verhält, sexuell akquirierend auf dem Land, wo es nicht an jeder Ecke ein Homo-Etablissement gibt. Cruising areas. Erste Freilufterfahrungen hatte ich vor ein paar Jahren an der Seenplatte gesammelt und man hatte mich überzeugt, dass casual sex draußen im Hellen ne dolle Sache ist. mit knackigen Dänen oder gierigen Vertretern in der Weite der Natur rumzumachen war ein spannendes Erlebnis. Ich fragte mich bis gestern, warum ich nie wieder darauf zurück gegriffen hatte. Aber erst mal wollte ich das Terrain checken, blieb im Auto sitzen und beobachtete.
Anders als an der Seenplatte waren die alleinstehenden Männer, die aus ihren Autos stiegen, sich umschauten und dann in die Büsche spazierten eher alt und hässlich. Sie fuhren Firmenwagen verschiedenster Berufsgruppen. Im Schnitt benötigten sie für ihre Verrichtungen 15 – 20 Minuten. Länger dauerte es, wenn sich Kleinfamilien auf dem Autobahnparkplatz zur Reisevesper breitmachten. Dann war der Rückweg abgesperrt. Ich meine, wenn sie nicht enttarnt wwerden wollten könnten sie einfach auf den Zustand der öffentlichen Parkplatztoilette hinweisen und so tun, als erledigten sie ihr Geschäft lieber im Busch, als auf einer stinkigen Toilette, aber da gab es wohl doch eine gewisse Hemmung. Angesichts des Angebots jedenfalls erlosch mein interesse und ich fuhr wieder zurück. Wenn die Mittagszeit vielleicht ein ungünstig gewählter Moment war, in dem die Auswahl spärlich war, dann sollte ich vielleicht zum klassischen Arbeitsschluss nach 16h noch einmal wiederkehren.
Gedacht getan. Weniger Autos, keine Familien. In die Büsche dringt ein Rauschen, ähnlich wie in Es Cavallet, nur ist es nicht das Meer, sondern die Autobahn. Schönes Wetter, die Sonne knallt in die Büsche, ich flaniere und tue, als täte ich sonst nichts anderes und keine 3 Minuten später schält sich ein attraktiver, wenn auch schlecht frisierter Endzwanziger aus dem Grün wie ein Pegasus in einer Harry Potter-Verfilmung. 25 Minuten später sitze ich im Auto und hole das Handy aus dem Handyschuhfach.
„Herr Dick, Das Rote ist soweit“, berichtet die Stimme des Autohändlers/KFZ-Mechanikers von der Mailbox.
Und so war die letzte Fahrt im Silbernen eine Ficktour. Bevor er seine letzte Ruhe fand, schenkte er mir noch ein Freilufterlebnis. Drei Kippen gab ich ihm mit auf die letzte Reise, denn so ganz von mir befreit wollte ich ihn nicht ziehen lassen.
Danke, Silberling. Du sahst sehr sexy aus, da auf dem Autobahnparkplatz, neben den langweiligen Firmenwagen mit dem niedrigen Spritverbrauch. Thanks for letting me ride you all these years. And I´ll never forget: Objects in mirrors are closer than they appear.
Das ist sehr geschickt, so kann Sie jetzt nicht mal mehr jemand stalken, der sich das Nummernschild notiert hat!
REPLY:
im prinzip ja. nur dass ich heute morgen noch mal für die statistik checken musste, welche altersgruppen aus welcher branche vormittags verkehren, und da war ich dann schon mit dem roten.
fazit: vormittags rentner. und so kerle, die aussahen, als haben sie gerade ihre kinder zur schule gebracht. sind ja aber ferien.
wie nachhaltig gewisse investitionen von ketterauchenden produzenten mit alk-fahne den richtigen menschen ihren alltag verschönern…