Er schrieb mir, er wolle stundenlang meinen Arsch lecken, während ich einen Apfel esse, aber als er dann zu mir kam, da hatte ich keine Äpfel da, und überhaupt dauert es ja nicht so lang, einen Apfel zu essen. Aber der Apfel war auch nicht wirklich der springende Punkt.
„Let´s make love, Glam.“
Und genau das wurde es dann auch. Es war anders als diese Dates, wo man reinkommt und schon die Hose aufmacht bevor die Tür zu ist. Ich reichte ihm das Glas Weißwein, aber bevor er es nahm, begann er mich zu küssen. Jedenfalls war der Wein warm, als er den ersten Schluck davon trank. Wir küssten uns durch die Küche, den Flur, das Schlafzimmer auf die Terrasse, damit die Nachbarn auch was davon hatten. Die Hände wanderten über Stoffschichten, schoben sich zwischen Haut und Baumwolle, ohne Hast und auch ohne Gier – es war alles so verlässlich, dass nicht der eine Trieb regierte, sondern etwas anderes – es ging nicht um kommen, sondern um spüren. Wir mussten nicht über einander herfallen und schnellstmöglich Körperteile in Öffnungen einführen – das würde selbstverständlich auch noch geschehen, aber erstmal pegelten wir uns uns aufs selbe Sinnlichkeitslevel ein, ohne Eile. Und mit der Dauer des Erfahrens wuchs das Verständnis, dass wir im anderen jemanden gefunden hatten, mit dem man weit würde gehen können.
Ich kann nicht sagen, wie lange sich das hinzog, es war ein Sommerabend und mittlerweile dunkel. Er schaute zwischen meinen Beinen zu mir auf und wischte mir einen Tropfen meines eigenen Precum auf die Unterlippe, als ich feststellte, dass ich pissen musste. Hilft ja nix. Auch wenn es eine Schande war, das zu unterbrechen – ich musste aufs Klo. Ging also, klappte den Klodeckel hoch, wartete, bis der Schwanz etwas abgeschwollen war und fing an zu pissen, und da stand er plätzlich neben mir. Drehte mich zur Seite, Richtung Badewanne und hielt den Arm in meinen Pissstrahl, stieg in die Badewanne, zog mich ebenfalls hinein. Ich zielte jetzt auf seinen Oberkörper und auch er fing an, und so standen wir in der Wanne, pissten uns an und lachten, während uns die warme Körperflüssigkeit des anderen den Körper hinablief. Spätestens als wir die Dusche anstellten und uns einseiften waren wir wieder hart und die Nacht noch jung.
Dieser Text erscheint im Rahmen der Aktion KURZSCHLUSS 3 von BastiH vom Chaosplaneten. BastiH hat gestern aus gesundheitlichen Gründen sein Blog vorerst geschlossen. Schade um KURZSCHLUSS, und schade um den Chaosplaneten. Von hier aus Gute Besserung, verbunden mit der Hoffnung auf eine baldige Wiederkehr.
Hier noch mehr Hingabe:
to01
Frau von Welt
suspect Zero
amüsanter ausgang der kleinen unterbrechung. ick will mehr schweinereien! jawoll! 🙂
gute besserung an bastih.
REPLY:
das sind doch mal feuchtgebiete!
so – und apropos feucht, jetzt geh ich zu frau ritschie.
und mit bericht bitte!!! 🙂
ich pinkel auch in die dusche, nur nicht so romantisch!
lieber glam,
hier noch ein paar links… zum kurzschluss 3:
http://to01.de/2008/08/28/roots-bloody-roots/
http://www.frauvonwelt.com/?p=387
es fehlt noch suspect0…. aber das kriegste schon raus.
liebe grüße
bastiH
REPLY:
thanks a lot. and get well soon!
REPLY:
learning by doing!
wie wundervoll. ein leben in prosa. ich will auch. aber das dauer noch ein wenig.
Wie gut, dass ich IMMER Äpfel im Hause habe – denn auch wenn eine solche Frucht vielleicht nicht unbedingt der springende Punkt jenes Abends gewesen sein sollte, so erscheint sie mir dennoch als von geradezu quintessenzieller Bedeutung.
Zu beneiden sind Sie ja schon; ob es wohl hülfe, wenn ich das Obst kistenweise hortete?
REPLY:
äpfel können auch gefährlich sein: one apple a day keeps the doctor away.