„Die wollen simple Geschichten. Mann erfährt, dass er sterben wird, driftet, schneidet sich Haare ab und setzt sich zum Schluss an den Strand.“
Das muss nicht schlecht sein. Francois Ozon kann das. Um so gespannter war ich darauf, wie er mal einen Ausflug in ein ganz anderes Genre macht und ein Ausstattungsdrama inszeniert, einen altmodischen Bette Davis Film. Seine Antwort: er besetzt die Bette-Davis-Rolle mit einer Schauspielerin, die so versiert arbeitet, wie Amy Winehouse bei einem ihrer aktuellen Live-Auftritte. Obwohl „Angel“ ein oder zwei hübsche Bilder hat, ist es geradezu qualvoll, dem bizarren Wesen mit dem Namen Romola Garai dabei zuzuschauen, wie es laut und unwirsch eine fette Produktion zu Grabe trägt. Deshalb störten auch die SMSse nicht, die Herr Strike mir währenddessen schickte.
„Shirly MacLaine ist gleich bei Beckmann.“
„Hat ihr Hund wieder ein Buch geschrieben?“
„Nein, er hat auf den Jakobsweg gekackt.“
Ein weiteres Indiz für die Qualität der Produktion hätte die Besetzung einer der tragenden Rollen mit dem australischen Chargen Sam Neill sein können, der immer dann zum Zuge kommt, wenn ein richtiger Schauspieler zu teuer wäre. Und selbst zu Charlotte Rampling fiel mir nichts anderes ein, als dass man sicherlich auch würdevoll altern kann, wenn man sich die Schlupflieder wegoperieren lässt. Manchmal ist es wirklich besser, sich vor dem Filmkauf den Trailer anzuschauen, denn dann wäre ich wohl vorgewarnt gewesen.
Vorgewarnt, aber nicht vollständig abgeschreckt. Das Beste, was Ozon in „Angel“ präsentiert ist der Arsch des männlichen Hauptdarstellers Michael Fassbender, der nach unten in wohlgeformte Schenkel mündet, nach oben hin von einem prachtvoll definierten Rücken geziert wird, auf dem ein hübscher Kopf befestigt ist. 5 Sekunden. Nach Betrachten von „Angel“ kann ich ihnen jedoch vesichern, dass Sie mit den 120 Minuten, die dieses Werk sich hinzieht, wirklich etwas Besseres anfangen können. Einen schönen Herbstspaziergang. Oder das Buch von Shirley MacLaines Hund lesen. Sex mit Fremden oder Bekannten geht auch immer. Sogar Das Tal der Puppen könnte man sich anschauen und wäre beser unterhalten.
Ich finde Schlupflider schön, möchte selber aber keine haben!
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ich will die von der rampling auch nicht für geschenkt.
herr dick, sie haben gerade diesem kalten klaren herbsttag ein paar wunderbare feinfroströschen verpaßt!
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es wäre auch geizig, das bisschen freude, das man gerade hat, nich zu verbreiten.