THE THINGS THEY LEAVE BEHIND

VLudewig27

Alle meine Mitbewohner lassen Gegenstände zurück, alle. Wirklich ausnahmslos. Von Gabriel ist es die süße kleine grüne Kommode mit den Diamantknaufs aus Plastik, ein ebenfalls grünes Küchenregal und eine Tasse mit Marlene Dietrich drauf, die benutze ich allerdings nie, weil mir meine anderen Tassen besser gefallen. Sein Vorgänger, der Zombie, hat zwei so Vorhang-aufzieh-Stäbe zurückgelassen, mich schaudert bei dem Gedanken, was er damit vorgehabt hatte. Der kurzzeitige irritierte Israelit ließ einen Berliner U-Bahn-Plan zurück und einen Notizzettel. Meine indische Amerikanin hinterließ mir ein kleines Selbstbildnis in Öl auf Leinwand. Die Australierin, die zum Glück nur einen Monat blieb und die währenddessen häufig auf Reisen war, etwas Menstruationsblut und einen Schlafsack. Die georgische Miniaturtestosteronfabrik eine Lichterkette für außen, die ein Licht gleißender Intensität herstellt, so dass man sie eigentlich gar nicht einsetzen kann. Von meinem kleinen mexikanischen Weekend-stand Couchsurfer blieb ein dunkelblaues Polo-Shirt, Georgette ließ mir ihren Kühlschrank.

Nee, wartemal. Meine beiden Lieblingsspanier, die zwei Mal die Wohnung für sich allein hatten, die haben nichts hinterlassen. Die waren auch hervorragend unkompliziert und ein schöner Anblick noch dazu, die haben nichts dagelassen, die waren aufgeräumt und charmant. Und das einzige, was von denen zurück blieb, war ein Heteroporno (nach dem sie lange gesucht haben müssen in der Wohnung, denn so wahnsinnig viele Heteropornos gibt es hier nicht), den ich im Videorecorder vorfand.

6 Gedanken zu „THE THINGS THEY LEAVE BEHIND

  1. glamourdick

    REPLY:
    nööp. das war der die testofabrik aus georgien. und die aussie-maus hat die gardinenstange runtergerissen. der zombie hat meine älteste pflanze fast aufm jewissen. von georgette zeugen noch einige brandlöcher im teppich.

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