STERBEN UND LIEBEN IN BERLIN

Auf dem Weg von Job 1 zu Job 2 an einer Trauergesellschaft vorbeigefahren. Graue traurige Schwarzgekleidete, die da ziemlich verloren auf dem Supermarktparkplatz standen. Dauerwellen und Krawatten, ein Anthrazitkaromuster, das auch keinerlei Frohmut verkündete. Paar Kilometer weiter, am Rathaus eine Regenbogenflagge, und gerade die Treppe herabgekommen, vier junge Menschen und im Kinderwagen ein ganz junger. Die Braut trägt ein langes cremfarbenes Satin-Corsagenkleid mit üppig ausgestelltem Rock, wirklich geschmackvoll und schlicht, aber eher ein Kirchenhochzeitskleid, für´s Standesamt zu feierlich. Die Haare hochgesteckt, kaum Make-up. Er im schwarzen Anzug, beide über beide gepeiercten Ohren strahlend und die zwei besten Freundinnen, eine mit Bo-Derek-Frisur und trotzdem irgenwie niedlich, die andere habe ich nicht so wahrgenommen in den zwei Sekunden, in denen ich an ihnen vorbeifuhr.

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