@ Tod Spango: LOVING THE ALIEN

Hatte „Ship of Fools“ komplett falsch in Erinnerung*, mit einer Ausnahme, der Oskar Werner – Simone Signoret storyline. Es ging mir mit Oskar wie damals – herzeröffnend, und Simone tat mir in ihrer Rolle ein wenig leid und in ihrer Besetzung noch ein wenig mehr, denn was hätte Marilyn wohl aus diesem Part rausgeholt, 38jährig, had she lived to that age. Ist Oskar nicht ein Blutsbruder von Monty Clift? Hätten die beiden nicht zusammen glücklich werden können? Oder gar zu dritt?

Vampire sind seit „Twilight“ leider der Pferderoman/Comic des 21. Jahrhunderts. Pale Beauty. Früher sehnten sich Mädchen nach was Strammem zwischen den Schenkeln, heute nach was Feuchtem an der Kehle. Eine eigentlich spannende Entwicklung, bedenkt man, dass Vampire immerhin ein Jahrhundert lang für Sex ohne Liebe standen – jetzt stehen sie für Liebe ohne Sex, quasi. Vampire sind gemickeymouset worden. Schuld ist Anne Rice. Ja, Coppola auch. Und dennoch ist Coppola´s Dracula der Höhepunkt des Vampirs in unserer Kulturgeschichte. Believing the strangest thing.

*Ich hatte ihn mit einem anderern Oskar-Werner-Film, „Voyage of the Damned“, vermischt.

4 Gedanken zu „@ Tod Spango: LOVING THE ALIEN

  1. spango

    interessant: habe ja vor etwa einem monat ship of fools bestellt und mich fast vertan, weil ich zuerst voyage of the dammed ausgesucht hatte. natürlich hätten monty und oskar glücklich werden können. entweder hätten sie sich gegenseitig leidenschaftlich in den abgrund gezogen oder wären stilvoll gealtert. zumindest hätte die welt nicht so an ihnen gezerrt. http://www.oskarwerner.com/gallerie_privat/index.html
    bin kein vampirexperte, aber finde, ihre meinung trifft genau den punkt. früher war blutleer irgendwie sexy und heute stellt man sich puritanische cheerleader vor, die mit selbstbräuner und abdeckstiften den blassen nachhall des ersten „sexuellen“ encounter (ohne zunge) verbergen. wer keine federn lässt, wird nie nackig – sag ich mal ganz profan…

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  2. spango

    REPLY:
    war von der signoret ziemlich begeistert – wusste gar nicht mehr, wie sehr ich mich für eine gute geschichte begeistern kann, die mit echten figuren eine dichte und tieftraurige matapher darstellt. man weiß kaum, welchen der charaktere (außer den nazissympathisanten / nazis) man schütteln/in den arm nehmen/anbrüllen soll. und das alles auf dem alptraumschiff…
    ja, die verdammten fehlen mir auch noch.

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