WOULD YOU DANCE WITH A STRANGER?

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Berlin-Besucher, für die ich gerade keine Zeit aufbringen kann, schicke ich zwecks Kulturstudien gern in meine Lieblingsbar, das R. Ich gebe ihnen mit auf den Weg „Sag, Glam schickt Dich“ und dann bekommen Sie Getränke frei Haus. Desweiteren sage ich „Wenn Dich nach einer halben Stunde keiner oder keine angesprochen hat, dann mach Du´s. Das geht da.“ Und nach zwei Vodka Cranberry fällt es ihnen dann leicht. Noch nie ist einer meiner Gäste ohne eine Liste von wahnwitzigen Geschichten aus dem R. zurück gekommen.

Weil ich nun selbst nur noch sehr selten im R. aufschlage – meist schlafe ich schon, wenn es dort anfängt, interessant zu werden und außerdem muss man in manchen Lebensphasen die Zufuhr von wahnwitzigen Geschichten etwas bremsen, hatte ich am Neujahrsmorgen schon etwas Sorge, dass man mich dort überhaupt noch erkennen würde. Und sah dann, dass keine meiner LieblingsbarkeeperInnen arbeitete. Aber als mich nach wenigen Minuten im komplett übervölkerten Plüsch ein bärtiger Ire ansprach, mein Becks Gold auf´s Haus ging, ich einer Touristin den Ellbogen in die Seite gerammt und so meine Stellung behauptet hatte und mir ein Englisch sprechender Türke eine Zigarette anbot, da war klar, dass meine Privilegien noch intakt sind. Und das war der denkbar beste Anfang, mit dem so ein Jahr sich vorstellen kann.

Ein Gedanke zu „WOULD YOU DANCE WITH A STRANGER?

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