War er kaum zurück und ich kaum wach, fragte er, ob wir nicht weiter „Glee“ schauen könnten. Ein Blick aus dem Fenster.
„I´d love to“.
Im Bett frühstückend den jungen Menschen beim Singen zugeschaut, noch ne Kanne Tee, dann Zugverbindungen rausgesucht.
„14.08 oder 15.37 Uhr?
„If I take the 15 Uhr we can still watch two episodes, right?“
Noch ne Kanne Tee.
Am Hauptbahnhof erfahren, dass es für den 15 Uhr-Zug keine Platzreservierungen mehr gibt. Sieben Stunden stehen scheinen keine gute Idee nach einer durchfeierten Nacht. Eine Stunde später geht ein Zug mit zwei mal umsteigen, aber immerhin. (Zeitfenster zum Umsteigen in M. – 4 Minuten.) Ich bin nicht der einizge, der vor Reisen angespannt ist, merke ich. Der ICE rauscht ein, Abschiedskuss. Etwas leer verlasse ich den Bahnhof und bin froh, als in diesem Moment Rakete anruft. Gleich danach eine SMS, er hat einen Platz mit Steckdose und freut sich. Smooches and Love. Eine viertel Stunde später sitze ich mit Rakete bei Sarah Wiener, wo die Eismaschine kaputt ist, also trinke ich meinen Prosecco ohne. Wir reden über das, was passierte, während wir uns nicht gesehen haben. Über unseren momentanen Stand in der Welt. Gerade als wir beim Thema „in unserem Alter“ sind, die erste Reisestatus-SMS – der Zug steht. Während ich von der einzigartigen Emotionsplattform berichte, die sich einstellt, wenn man blutjunge, hochattraktive, hochintelligente Männer zum Freund hat. Und sich vergleicht. Und was das mit einem tut. Die nächste SMS, der Zug steht immer noch. Das Telefon klingelt und es ist mir schon ein bisschen peinlich, aber es ist die Pornoqueen und wenig später sitzt sie mit uns am Tisch. Die Themenkreise werden etwas leichter, zumal das junge-Männer-Thema wegfällt, da sie einen mitgebracht hat. Um 18h schließt man bei Wieners, schade. Rakete hat einen Sporttermin, ob ich mit der Pornoqueen Essen gehen möchte? Aber es lässt mir gerade keine Ruhe, ob Mr. H. eventuell in M. feststeckt.
„Danke, aber ich fahre nach Hause und checke mal Zugverbindungen.“
Finde einen Anschlusszug, gebe ihm die Koordinaten durch und stehe in der leeren Wohnung. Erleichtert stelle ich fest, dass es noch zwei Folgen „Glee“ gibt und lege mich wieder ins ungemachte Bett. Wie man sich bettet.
was den vorteil hat, dass man sich immer und immer wiedersehen wird.
hach! auch wenn das wetter fürs wasser zu kalt war, das wärmt einem doch das herze!