7.30 Uhr. Türklingeln, zwei Stunden bevor sich die Handwerker angekündigt haben. Unwach, aber nicht mehr schlafend, öffne ich die Tür. Ein kleiner, wirklich kleiner dünner Mann im Blaumann, mit einer Netto-Plastiktüte unterm Arm und in einen hektischen Eindruck gekleidet.
„Ja?“
Er ruckt den Schädel auf dem Hals hin und her, schaut mich fragend fordernd an.
„Sie suchen den Balkon?“
Er huscht an mir vorbei, schaut nach rechts, links, huscht wieder zurück in den Hausflur, wortlos, zuckt die Schultern, tippelt die Treppe hinab. Ich überlege, ob ich ihm erkläre, dass seine Kollegen in der Nachbarwohnung mit den Balkonarbeiten angefangen haben, aber sein Tippeln ist schneller als mein aus dem Traum gerissenes Sprachvermögen und alles erledigt sich von selbst, als die Nachbarwohnungstür sich öffnet und der Bauleiter heraustritt.
„Oh. Sie. Schlafen. Wir noch zwei Stunden. Können schlafen noch.“
Ist doch nett. Bei mir der Truppe, die letztens bei mir zu Gast war, wäre das vermutlich ein „Ah, schon wach, könne Sie schonmal Kaffee aufsetze?“gewesen.