DANKE, GUT

Neben mir am Tisch die einzigen anderen, die nicht auf den Bildschirm schauen.
„Ich krieg immer Panik, wenn die kreischen, wenn ein Tor fällt“, sagt der Lockenkopf und ich lese weiter im „Film Club“. Nach ein paar Minuten kommt das Spätzle und bringt mir mein Take-away, lächelt sein Lächeln, „Lass es Dir schmecken und ich wünsch Dir einen schönen Abend!“
Dann klappse ich der Elfennachbarin auf den Po, sie steht vor der wohl am Übelsten betitelten Bar in meiner Nachbarschaft und schaut mit den anderen. Sie weiß Bescheid und fragt „Und was schaust Du?“
„Nip/Tuck.“
Nickt und widmet sich wieder dem Geschehen auf dem Bildschirm.
Ich flipfloppe um die Ecke, sehe, dass ich die Autoschlüssel in der Wagentür habe stecken lassen, gut, dass mein Auto so hässlich ist. Angesichts des Fußballspiels hätte es aber auch ein Porsche sein können. Auto klauen interessiert die Meisten in diesem Moment wie mich Fußball.
Dann und wann ein Gröhlen, ich hänge Wäsche auf. Irgendwann, es ist dunkel, das Spiel ist aus, kommt die Mitbewohnerin mit Gästen (der Cousin mit Freundin), Begrüßung, lange nicht gesehen (sie arbeitet an ihrer Dokumentation mit bewundernswerter Disziplin). Und auch wir reden kein Wort über Fußball. Noch eine Folge Nip/ Tuck und ein verschwendeter Gedanke daran, ob mein Land morgen am Rad drehen wird.

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