HOME FOR CHRISTMAS

So richtig ins Herz gewachsen ist er mir, als ich diese Nachricht von ihm bekam:

„You seemed so sad all day that I didn’t want to leave you. And of course you’re not alone with S. there. But still, I wanted to take care of you like you’ve been taking care of me. I really empathized with how hurt you were by your experiences of disrespect this weekend. And I want you to know I’m nearby if you want to talk more or need company.“

T. aus S. holt mich von der Arbeit ab und wir fahren zum See – das war unsere erste gemeinsame Aktivität, als er vor zwei Wochen kam, und an seinem letzten Tag kann er auch noch mal Ruhe gebrauchen, bevor die Reise weitergeht, zunächst nach Prag, dann Krakau und Auschwitz. Ich hoffe, dass die goldene Stadt ihm wohler gesonnen ist als mir und der Porno-Queen.

Der See ist, wie immer an einem Wochentag, schockierend leer. Wir zischen ein paar Bier und aus der Hauptkammer eines der Boote zischt es zurück. Zurück in der Stadt hole ich Take-away beim Inder, während er sein Backpack bei Herrn Strike abholt, der immer noch im Brandenburgischen Doppelkopf spielt. (Später am abend frage ich Strike „Sag – ist Deine Wohnung nach T.s Besuch auch sauberer als vorher?“ und er bejaht.) Eigentlich hatte ich zu T.s abschied eine kleine Terrassenparty geplant, mit all den Jungs, die ich ihm vorgestellt habe, aber dann muss er am nächsten Tag um 5 aufstehen und die Art von Terrassenparty endet meist um die selbe Uhrzeit im Roses, also entscheiden wir uns für den kleinen Kreis. Während er skypet sitze ich mit einem Glas Wein mit viel Eis drin auf der Terrasse und S. kommt nach Hause.

„Dinner is on the kitchen table, we brought you Samosas and there´s these delicious sauces in the fridge and also some Indian bread.“
Als T. mit seinen Telefonaten durch ist sitzen, reden und trinken wir zu dritt – wir haben uns ganz gut zusammengerauft. Ich bekomme mal wieder ein sehr familiäres Gefühl, insbesondere als S. dasselbe formuliert, was mir auf meiner Fahrt ins schreckliche letzte Wochenende durch den Kopf ging. „It´s a beautiful summer, and I feel so happy!“

Während T. und ich einen Film anschauen – blöderweise habe ich „All about Eve“ nicht gefunden, so fällt die Wahl auf „Misery“, klingen aus S.´s Zimmer leise die Beatles.

Um 5.00 klingelt der Wecker, T. hat gepackt, wir nehmen uns in den Arm und ich gebe ihm „Eat, Pray, Love“ mit auf den Weg. „I only read through the „Eat“-part, but I think you´ll find a lot that reminds you of your own travels. Denn im Eat-Part geht es um Offenheit und Freundschaften, die man auf dem Weg macht. „Eat – pray! LOVE!“ ist auch das, was ich sage, als er die Treppe runtergeht. Und „And if you feel lonely around christmas – you come home to us!“Und ich weiß, dass es ihn wirklich erleichtert, dass er diese Option hat.

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