MICHAEL TO MY RIGHT

Interkulturelle Kommunikation. Nicht immer leicht. Klischees und Vorurteile – nicht immer falsch. Die Latinofalle: immer wieder.

Wir scheinen das zu brauchen. Ich mache Vorwürfe, er argumentiert sie weg. In seiner Logik ist aber auch wirklich alles logisch. Was geschah, in den Stunden zwischen „wir müssen dringend reden“ und seiner für mich tatsächlich überraschenden-und-dann-doch-wieder-nicht-Ankunft – Zeit eben. Was ist schon Zeit? Zwei Folgen „Bothers & Sisters“. Und während er erklärt und ich immer noch am vorwerfen bin, zieht er sein Shirt aus und ich klopfe mit der Hand auf den freien Platz neben mir und wir reden weiter, die Beine ineinandergegrätscht und den ganzen Abend lassen wir uns nicht los. Nicht einmal anstandshalber, als der Mitbewohner nach Hause kommt und sich mit einem Bündel ineinander vergrätschter Körper konfrontiert sieht.

Es ist mir noch niemand begegnet, mit dem ich mich körperlich wohler fühle. Und weil eh alles egal ist, weil eh nichts draus werden kann, weil ich eh schon die Drama Queen war, die ihn aufgegeben hat und jetzt liegen wir doch wieder hier, kann ich das aussprechen. Absolutely nothing to lose. Absolutely everything to lose. Telenovela! „You are the one person I am feeling totally at ease with, physically.“ Das ist ganz schön viel. Und ansonsten höre ich ihm zu und every now and then wird geküsst, Hände wandern, streichen, streicheln, sein Haar duftet. Das ist ganz schön viel und ganz viel schön.

„The Song of Solomon
The Song of everyone
who walks the path
of the solitary heart
The Soul cries out
Hear a Woman singing

Don´t want your bullshit
Just want your sexuality
Don´t want excuses
Write me your poetry in motion
Write it just for me
And sign it with a kiss.“

Song of Solomon, Kate Bush.

3 Gedanken zu „MICHAEL TO MY RIGHT

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