DESCENDING oder TOTE ROSEN

Die Strahlung stimmt nicht. Ich steh nicht vier Stunden in der Küche um Koksopfer zu versorgen, deren Geschmacksknospen abgetötet sind. Als letzter Gast dann, nach einem wunderschönen Dinner, möchte ich allerdings selbst Chemie, deshalb hat´s mich so genervt, ich bin so simpel. Neid-issues, u.a. Ins XY also. XYZ begrüßt mich mit einem zu tiefen Kuss, alle sind am Anschlag, ich trinke ein spendiertes Becks Gold. Der 50-jährige, mit dem XYZ manchmal knutscht, weil er immer gratis rüberreicht und manchmal ein kleines Briefchen dazu tut, entpuppt sich als ABC, ein Fan der zweiten Stunde, der mir vor ein paar Jahren den magischen Satz sagte „Ich kenne Dich von der Bühne“ und seitdem einen Platz in meinem Herzen hat. Er ist weit unter 40 und hat den knackigsten Arsch der Stadt, mittlerweile sind seine Haare auch etwas länger, was hab ich verpasst – er ist auf einmal ein Hottie, gleichzeitig Barmann, also das Gegenteil von Dating material. Und erst recht nicnt, wenn er mit XYZ knutscht, für den er 50 ist, aber Chemie auf Tasche. Er hat keine Chemie dabei, heute, fuckyou. Ich schaue der Kuppelei zu, der tiefen Trunkenheit, immer mal wieder kommt XYZ oder sonst jemand und küsst, ich halte meine Tasche die ganze Zeit sehr fest, und es ist nicht einmal nach dem, sondern während dem zweiten Getränk, dass ich raus muss. Nicht wegen Angst sondern wegen dem Ort, der wirklich teuflisch sein kann, heute ist. Es kann nichts gutes geschehen, heute, hier. Auf dem Heimweg schaue ich aus vile violet Augen niemandem in dieselben und zerscheppere eine Flasche Becks Gold und hoffe, dass ein Radfahrer ohne Licht sich die Reifen dran aufschlitzt und krass auf die Fresse fliegt. Ich merke, ich möchte mich shreddern, damit ich mehr werde. Oder einfach die Stadt verlassen, aber sie bleibt ja doch in einem, man ist sie ja, seiend, fuckit.

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