Der Sturm rattert an meinem Auto und kurz kommt es mir vor, als ob er den Wagen gleich in die Luft reißt. Die Queen kommt auf Stöckeln und der Wind rauft ihre toupierten Haare. Immer wieder in all den Jahren, 10 sind es jetzt, sitzen wir in einem schrottigen Auto und werfen uns Fetzen aus unseren sehr unterschiedlichen Leben um die Ohren. Jetzt kennen wir uns allerdings so lange, dass wir auch über gemeinsam erlebtes reden und lachen können. Wir fahren, die Helden laut, Blätter klatschen gegen die Windschutzscheibe, die Stadt ist leer, die wenigen Autos, die unterwegs sind, fahren zu lahm. Es ist alles vertraut, aber auch alles neu. Seltsam ist, dass alles um uns rum so leer ist, normalerweise sind wir in Menschenmengen, es ist der Tag, der auf den Aszendenten folgt, der erste Tag des Skorpions. Ich sage etwas, das mich erschreckt, weil ich es noch nicht über die Lippen gebracht habe, es geht auch nur, weil es ihr nicht egaler sein könnte und weil der Skorpion gerade loslegt. Dann ist es ausgesprochen und wir können wieder über Sachen mit weniger Belang reden. Menschen, die wir nicht mochten auf Anhieb, AIDS, Allergien.
Im Café genieße ich die Aufmerksamkeit, die einen ereilt, wenn man mit ihr unterwegs ist. Früher hat mich das eher verunsichert, jetzt gefällt es mir, die Überraschung in den Augen der Menschen zu sehen, es ist als ob man ein Einhorn spazieren führt, aber man hat eh eine Einhornfarm und ist mit ihnen vertraut. Später sitze ich wieder mit dem Einhorn und Frankie im schrottigen Wagen, der Sturm tost ungebremst, die beiden steigen aus und gehen Einhornsport machen, ich fahre weiter, die Stadt ist immer noch wundersam leer, die Blätter klatschen, die Helden singen auf shuffle, mein Hals macht ein lachendes Geräusch und unter der Ray Ban lugt eine einzelne Träne hervor, weil ich ich mich gerade mal wieder sinn- und grundlos verlassen fühle und Sie wissen, was das bedeutet.
Die kennen sich mit Schönheit aus, die Einhörner, Herr Dick, berührende Worte…
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PS: Einhörner sind dem Elfenvolk zugetan.