Rund, bewegend – eine große Erleichterung, die Helden quasi das erste Mal live zu sehen (wenn man den Auftritt als Nena-Vorgruppe vor OMG-sind das 10 Jahren?) nicht mitrechnet. Die C-Halle ist der richtige Ort – selbst wenn man ganz hinten oder außen steht, springt und fließt die Energie von der Bühne. Nicht nur unterstützt sondern bedingt wird das durch einen perfekt gepegelten glasklaren Sound – jedes einzelne Wort ist verständlich, überhaupt überrascht es fast, das Judith souverän singt und nichts vernuschelt. Ein musikalisch und poetisch wunderbarer Abend, nur, aber das ist eigentlich auch schon wieder Kompliment, hat man den Eindruck, man hat gerade eine Platte gehört, so perfekt war alles reproduziert. In den Moderationen dann zeigt sich das einzige Problem – da ist Judith wie in Interviews, ein wenig zu zart, zu leise. Man kann Madonna hassen, aber eins muss man ihr lassen – sie ist ein Showgirl, so wie Robbie und Rufus große Entertainer sind. Aber Einhalt – brauchen wir das immer alles? Ich nicht. Meine Helden dürfen zart sein, müssen keine Rampensäue sein, dürfen ein braves Familienleben ohne Skandale haben. Bei ihnen steht das wichtigste im Vordergrund, das gesungene, stimmig und einzigartig inszenierte vertonte Wort. Und die Charaktere, die diese Musik erzeugen, erzeugen bei mir vor allem Sympathie und Hochachtung. Sie sollen genau so bleiben wie sie sind, sie machen alles richtig.
Und so marschieren wir den Mehringdamm herab und sind noch beschwingt vom Denkmal-singen und was könnte schöner sein? Die U-Bahnfahrt vom Olympiastadion, après Madonna, ist der schlimmste Konzertkater, den man sich vorstellen kann, da mag der Abend noch so perfekt gewesen sein.
Und, nö. Keen Clip. Ich war Konzert kucken, nicht filmen.
Sehr schön, jenauso wars – dann brauch ich ja nicht!
und der letzte satz ist mal wieder eine gut getarnte große weisheit.