„Und ich mache mir ein bisschen Sorgen.“
Und ich dann auch. So, dass ich die vorhandenen Kontakte nutze, zu erfahren, wann er wo und wie war. Und sich ca eine Stunde lang wirklich schlimme Szenarien in meinem Kopf abspielen. Nothing seems weird und unmöglich, wenn Du gerade Opfer eines Beischlafraubes geworden bist. (Ich habe mir schon auch vorgestellt was hätte passieren können, wenn ich den nicht rausgeschmissen hätte und er über Nacht geblieben wäre.) Und so reagiere ich alarmiert, wenn mich jemand anruft und alarmiert ist, dass sich jemand, der sich regelmäßig meldet nicht meldet. Recherche ergibt, wann er wo das letzte Mal gesehen wurde, von jemandem, den ich kenne. Ca 5.00 Uhr verliert sich die Spur. 11 Stunden. Ich denke an den verschollenen Portugiesen, die Männer, die auf der O-Straße gaybashen, den Typ der nach dem Sex krankenhausreif geschlagen wurde, denke NEINNEINNEIN, suche gemeinsame Bekannte auf Facebook – „habt Ihr was gehört?“ Überlege, wenn wir um 19h nichts gehört haben, dann wandern wir die Strecke ab. Dann ruft die Anruferin an, die alarmiert war. Alles klar. Sekunde nach dem Auflegen – er. Alles klar. Eine Stunde Horror, Angst, Furcht. Und keineswegs das Gefühl „Arschloch – nächstes mal gibst Du Statusmeldung!“, sondern „Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie wichtig Du bist, and you´ve got the friends to proove it.“
Und irgendwie ein bisschen erleichtert, dass ich nicht von selbst in die Mutti-Rolle geschlüpft bin, gleichermaßen froh, sie erfolgreich bedienen zu können, wenn die Kinder um Hilfe rufen.