URBAN GOTHICKA, again.

Bei einem Freund spukt´s. Der Herd schaltet sich von allein an – bislang nur, wenn sich jemand in der Küche aufhält – es scheint sich um ein sorgsames Gespenst zu handeln. Auch der Wasserhahn dreht sich von selbst auf. Pfützen erscheinen auf dem Fußboden. Allerdings an Orten, wo es keine Wasserzufuhr gibt.

Das Verrückte – ich will Ihnen hier keinen Romanplot verkaufen, das ist alles so geschehen, innerhalb der letzten Monate, in Berlin. Der Freund, bei dem es geschieht, ist einer der bodenständigsten Menschen, die ich mir vorstellen kann und über jeden Zweifel erhaben.

Auf eine andere Art, aber nicht minder gespenstisch – mein Schlafwandeln. Leider hat mein Schlafzimmer keinen Schlüssel. Und wenn – würde ich bei verschlossener Zimmertür auf den Balkon ausweichen? Und wäre das nicht gefährlicher, als durch die Wohnung zu stapfen?
Zwecks Schadenseingrenzung habe ich Telefone nachts aus dem Schlafzimmer verbannt, nachdem ich ein paar Mal im Schlaf Freunde angerufen habe. Und ich schlafe nicht mehr nackt. Erstens ist es kalt, nachts im Hausflur, und dann will man ja auch nicht als Sex-Psychopath gelten, ist ja schlimm genug, in Unterwäsche durch´s Haus zu spazieren. Die Tatsache, dass ich immer vergesse, wo ich meinen Wagen abgestellt habe, kaum, dass ich ihn abgestellt habe, ist vor diesem Hintergund von Vorteil.

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