Das beständige pock pock pock aus der in Kernsanierung begriffenen Wohnung unter mir und durch den Hof schallt die Stimme von Mahalia Jackson. Also angemessen düster, guter Zeitpunkt, um meine Miete zu überweisen. Nachher Zahnarzt. Ich mache einen Kringel um die 27 auf meinem TAN-Block und sehe Lana Turner vor mir, auf der Beerdigung, und ihre perfekten gothischen rotblond aufgemalten Augenbrauenbögen. Letzte Nacht aufgewacht. (!!) Also nicht schlafgewandelt, sondern richtiggehend wach-wach, mit besorgten Szenarien vor dem inneren Auge. Frisch aufgewacht bin ich anfälliger, deshalb auch empfänglicher für Sorge oder Wut oder alles, was man sonst fein sortiert, etikettiert, eliminiert. Nachts ist das Abgrenzen anstrengender, aber es gelang mir. Ich hab allerdings schieben müssen, die reine Grenze hat nicht gereicht, die war gerade unten, und ich weiß – schieben und drängeln ist nicht fein, und trotzdem hatte ich kein Schuldgefühl, als ich heute las, dass Zsa Zsa Blut spuckend ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Wie heißt es in dem schönen Christenlied: „Danke, dass ich all meine Sorgen auf Dich werfen darf!“. Da, Zsa Zsa – nimm!
INTIMIDATION OF LIFE
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