REICHE LEICHE

„Forbes“ hat die alljährliche Liste der meistverdienenden Verstorbenen veröffentlicht und laut der ist der Kinderschändersänger auf Platz 1 und Elvis auf Platz 2, Marilyn hat es mit 27 Millionen Dollar lediglich auf Platz 3 geschafft. Was man bei diesem Ranking außer Acht lässt ist, dass Marilyn keinerlei Produkt außer ihrem Image hinterlässt. An ihren Filmen war sie kaum beteiligt. Aber die umtriebige Nachlassverwalterin Witwe Strasberg sorgt dafür, dass das Bild von Marilyn auf Senfgläsern, Aschenbechern und Kaffeetassen weiterlebt. Was nicht so schmerzen würde, wenn man wüsste, dass Marilyns Hab und Gut eigentlich unter Freunden verteilt hätte werden sollen – stattdessen wurde es bei Christie´s für viele Millionen Dollar versteigert. Dann gab es noch diverse Stiftungen, die Marilyn testamentarisch bedacht hatte – nur, dass zum Zeitpunkt ihres Todes die entsprechenden Summen gar nicht auf ihrem Konto waren. Ich schätze, dass diese Stiftungen auch von den 27 Millionen keinen Cent sehen werden. Wenn das schon alles ziemlich disgusting erscheint, dann kann man das als Nachlassverwalter noch toppen, indem man die die Fotografen (bzw deren Erben) verklagt, die die Rechte an Fotos von Marilyn besitzen. Schließlich gehöre ja die Marke, das Image Marilyn Monroes dem Nachlass und somit der Witwe Strasberg. Und die schafft es nicht einmal, dass die Grabplatte in dem Sargschrank, in dem die sterblichen Überreste von Miss 27 Millions 50 Years after Her Death ruhen, gereinigt wird, denn die ist vom vielen touristischen Händeauflegen schon ganz marode. Übel.

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