GLAM CAN SEE ANGELS

Es ist fast unmöglich die Platte beim Putzen zu hören – sie verlangt nicht etwa Aufmerksamkeit, sie fordert sie nicht ein, man kann einfach nicht anders als hinhören. Man wird getragen, für 65 Minuten, treibt (aber eben mehr wie eine Schneeflocke, nicht ein gejagtes Tier) von Geschichte zu Geschichte, und jede dieser Erzählungen hat sich nicht nur Raum gesucht und gefunden, sondern auch ihre eigene Zeit und Dauer, organisch.
Am Nachmittag weiter mit Stephen King auf Zeitreise. Die Platte läuft und ich gebe den Versuch, zu lesen, wieder auf, und höre noch einmal, mach die Reise mit. Nicht von ungefähr ist die Stimme häufig niedriger abgemischt als die Instrumente. Sie ist ein Element in einem komplexen Spiel, die Seele im Körper des Liedes, dessen Herzschlag die Percussion ist. Das Piano der Blutfluss. Erst im letzten Lied wird sie zum tragenden Element, „Among Angels“ war das erste Lied, das sie für das Album geschrieben hat und sie erzählt lachend dass es „absoutely nothing“ mit Schnee zu tun hat. Und irgendwie stellt es den Bezug zu den frühen Cathy-Demos her, wo einst ein junges Mädchen am Flügel saß, die Seele entblößte und ungefiltert sein Herz ausschüttete, und was für ein Herz das war! Und was für ein Herz das ist, das immer noch so voll ist und nun im Körper eine reifen Frau schlägt, ohne die die Welt ein so armseliges Fleckchen wäre. She might not know it. But she might feel it.

Und ich wollte noch schreiben, wie schön es gerade ist, allein in der Wohnung zu sein, aber es fühlte sich nicht an wie allein sein, weil ich ja Kate Bush gehört habe. Das ist ja nicht Musik hören, das ist eine Tür öffnen und eine Welt betreten.

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