12.1.12

In Heidis Wartezimmer blühen die Orchideen wie wild. Eine trägt sieben Blüten auf gleicher Höhe. Ich les in einem alten Stern über diesen sexy Philosophen, von dem ich noch kein Buch gelesen habe. Aber ich freu mich immer, wenn ich den sehe, denn er hat diesen Sprach-Anal-Freak, dessen Nachname auch einsilbig ist, aus dem Deutschhirn verdrängt. Der Precht ist dem Sick sein Tod, ätsch.
Die Heidi trägt heute ein tiefes Rot, das steht ihr ausgezeichnet. Sie ist auch sonst quite sparkly und die Session verläuft so, dass wir fast nur über´s Schreiben reden, ich hab sonst grad auch keine Themen. Am End sind wir beide happy. In der Küche fabriziere ich ein drei-Komponenten-Trennkost-Dinner für mich allein. Meine Orchidee bringt es gerade auf fünf Blüten. Die verdankt sie ihrem Standort am Küchenfenster, wo ich ihr wochenlang keine Aufmerksamkeit schenkte und sie Zeit zum regenerieren hatte. Jetzt steh ich paar Minuten jeden Tag vor ihr und schau sie mir an und die Nachbarn denken wahrscheinlich, ich bin ein Fenster-zum-Hof-like-Spanner oder Stalker, dabei ruht mein Blick auf einer biologischen Sensation in den eigenen vier Wänden.
Nach dem Essen schau ich mir einen dieser Piratenfilme an und freu mich immer über Captain Jack, aber die Erzählstruktur ist mir irgendwie zu hibbelig und ich schau währenddessen auf der Matrix nach Nachrichten und Aktualitäten, und auch da ist nicht Weltbewegendes zu verzeichnen, und bis 22h schlepp ich mich noch so durch und dann bette ich mein Haupt und schlafe, kaum dass das Kopfkissen mein ganzes Kopfgewicht hat.

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